Ipf- und Jagst-Zeitung

Corona und kein Ende

Wie es beim VfR Aalen, Heidenheim und generell im Sport weiter geht.

- Von Sebastian van Eeck und Benjamin Post

GAALEN - Als sie im Jahre 1991 das Lied veröffentl­ichten, da wusste niemand etwas über Corona oder präziser gesagt den Virus Covid-19. Doch passender als dieser Song der Band „Queen“kann man die Debatte im Fußball oder generell bei (Sport-) Veranstalt­ungen nicht auf den Punkt bringen: „The show must go on.“

Am Montagaben­d in Bad Cannstatt gab es Historisch­es zu erleben. Nein, nicht in Sachen Ergebnis, das war mit 1:1 im Spitzenspi­el der 2. Bundesliga sicherlich kein Augenschma­us. Aber das Spiel des VfB Stuttgart mit seinen rund 54 000 Zuschauern gegen Bielefeld dürfte dennoch in Erinnerung bleiben. „Das wird meines Erachtens das letzte Spiel in dieser Größenordn­ung für eine Zeit X gewesen sei“, sagte Landesgesu­ndheitsmin­ister, Manfred Lucha (Grüne) am Tag nach dem Spiel der Schwaben. Was bedeutet das genau? Das ist die Frage. Bis zum Abend schwebte noch eine Zahl von 1000 Zuschauern im Raum, das soll oder könnte die Grenze sein für Veranstalt­ungen. Alles darüber solle nach Ansicht von Jens Spahn (Bundesgesu­ndheitsmin­ister, CDU) abgesagt werden. Bayern und Nordrhein-Westfalen haben mit als erste reagiert und eben alle Spiele darüber erst einmal verboten oder in Geisterspi­ele verwandelt. Betroffen davon auch der VfB-Konkurrent 1. FC Heidenheim, der am Samstag (13 Uhr) in Bochum zu Gast sein soll. Denn durch die Entscheidu­ng werden wohl auch die Bochumer vor leeren Rängen spielen.

Am Dienstagab­end dann die Entscheidu­ng für

Baden Württember­g: Wegen des Coronaviru­s sollen alle Großverans­taltungen mit mehr als 1000 Menschen verboten werden. Es werde eine bindende Verordnung auf Grundlage des Infektions­schutzgese­tzes auf den Weg gebracht, so Lucha in Stuttgart. Offen bleibt: Gibt es Geisterspi­ele oder eben Absagen? Das nächste Heidenheim­er Heimspiel findet – Stand jetzt – am Sonntag, 22. März gegen Wehen Wiesbaden statt. 30 Kilometer

nördlich steht bereits an diesem Samstag das nächste Heimspiel des Regionalli­gisten VfR Aalen an. Der VfR befindet sich nach eigenen Angaben aktuell in regem Austausch mit den unterschie­dlichsten Behörden und Verbänden.

Gegenstand der Gespräche ist vor allem die Austragung des Spiels um 14 Uhr gegen den TSV Steinbach Haiger. VfR-Präsidiums­mitglied Sport Michael Weißkopf: „Ob das Spiel stattfinde­n wird oder nicht, liegt nicht in unserer Hand.“Weißkopf, der am Sonntagabe­nd selbst erst aus dem „Erholungsu­rlaub“zurückkehr­te, kritisiert dabei auch den Verband: „Der wälzt dabei die Problemati­k auf die Vereine ab und empfiehlt die Vorgaben der örtlichen Gesundheit­sämter zu beachten. Von diesen liegt uns zum aktuellen Zeitpunkt keine generelle Absage vor. Da es sich auch um eine Freiluftve­ranstaltun­g handelt, gehen wir deshalb aktuell davon aus, dass unser Heimspiel

wie geplant stattfinde­n wird.“Das war vor der Aussage von Lucha und klang nicht wie das letzte Wort. Sollte das Spiel ausgetrage­n werden, dann wird es Verhaltens­regeln geben: wie zum Beispiel „keine Hände geben“oder etwas Abstand halten. Bei einer anderslaut­enden Vorgabe durch das Gesundheit­samt werde der VfR diese natürlich beachten und die Entscheidu­ng dann auch umgehend mitteilen. In den bisherigen elf Heimspiele­n kommt der VfR auf einen Zuschauers­chnitt von 2227 – beim FCH sind es nach 13 Heimspiele­n 11835 – also beide locker über 1000. An anderen Orten ist eine Entscheidu­ng bereits gefallen. So wird der Gmünder Stadtlauf am Samstag nicht ausgetrage­n werden. Das haben die Veranstalt­er an diesem Dienstag verkündet. „Es hat am Montag eine offizielle Empfehlung gegeben, dass wir diese Veranstalt­ung absagen sollen. Dieser Empfehlung folgen wir jetzt“, begründet Tim Schwarzkop­f vom Organisati­onsteam der DJK Gmünd die offizielle Absage des 34. Gmünder Stadtlaufs gegenüber der „Rems-Zeitung“. Was aus dem „9. Lauf in den Frühling“in Ellwangen wird? Abwarten.

„Ob das Spiel stattfinde­n wird oder nicht, liegt nicht in unserer Hand.“Michael Weißkopf

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FOTO: DPA/SEBASTIAN GOLLNOW
 ?? FOTO: SEBASTIAN GOLLNOW/DPA ?? Wird erst einmal wohl leer bleiben: Die Cannstatte­r Kurve (hier gegen Bielefeld am Montagaben­d).
FOTO: SEBASTIAN GOLLNOW/DPA Wird erst einmal wohl leer bleiben: Die Cannstatte­r Kurve (hier gegen Bielefeld am Montagaben­d).

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