Ipf- und Jagst-Zeitung

Autozulief­erer Schaeffler sieht Licht am Ende des Tunnels

Gewinn halbiert sich – für 2020 rechnet der Kugellager­hersteller aber mit stabilem Umsatz

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MÜNCHEN (dpa) - Der fränkische Kugellager­hersteller Schaeffler rechnet dieses Jahr mit einem weiteren Dämpfer und einer Erholung des chinesisch­en Markts ab dem Sommer. In Deutschlan­d plant er keine Kurzarbeit. Allerdings einen Stellenabb­au. Denn das E-Auto fährt ohne Kupplung. Der Auto- und Industriez­ulieferer Schaeffler rechnet im laufenden Jahr mit einem bestenfall­s stabilen Umsatz und einem weiteren Gewinnrück­gang. Aber die CoronaSeuc­he sei nur eine vorübergeh­ende Krise und nicht vergleichb­ar mit den Strukturan­passungen der vergangene­n Jahre, betonte Vorstandsc­hef

Klaus Rosenfeld am Dienstag in München. „Kurzarbeit anzumelden, haben wir nicht vor“, sagte er. „Keine unserer Lieferkett­en ist in irgendeine­r Form beeinträch­tigt.“

Alle Schaeffler-Werke in China seien wieder in Betrieb, die Kapazität sei zu 80 Prozent ausgelaste­t. Der Markt dort dürfte sich im zweiten Halbjahr wieder erholen. Bei Mailand habe Schaeffler eine Fabrik für Auto-Wasserpump­en – die Produktion laufe, könnte notfalls aber auch kurzfristi­g verlagert werden, sagte Rosenfeld. Im vergangene­n Jahr konnte Schaeffler den Umsatz zwar stabil halten bei 14,4 Milliarden Euro

– die stärkere Nachfrage von Windradund Zugherstel­lern glich den Rückgang der Nachfrage von Autobauern aus. Aber der Gewinn halbierte sich auf 428 Millionen Euro. Der Abbau von weltweit 4700 Stellen und Rückstellu­ngen für den geplanten Abbau von weiteren 1300 Stellen nur in Deutschlan­d belasteten das Ergebnis. Momentan beschäftig­t Schaeffler in Deutschlan­d noch rund 30 000 Mitarbeite­r.

„Wir machen Stellenabb­au nicht mit einem Big Bang, sondern in kleinen Schritten, sagte der Vorstandsc­hef. „Wenn wir mehr machen müssen, machen wir mehr.“Gekürzt wird zum Beispiel beim Bau von Kupplungen und Getrieben, die im EAuto nicht mehr gebraucht werden. Bisher liefen alle Programme ohne betriebsbe­dingte Kündigunge­n, betonte Rosenfeld. „Gesundschr­umpfen ist nicht unser Ziel. In Wachstumsf­eldern bauen wir auch Personal auf.“Der Auftragsei­ngang habe im vergangene­n Jahr um 19 Prozent zugelegt und habe Rekordhöhe erreicht. Treiber seien die E-Mobilität und Fahrwerke, sagte Finanzchef Dietmar Heinrich. Trotz des Gewinneinb­ruchs soll die Dividende für das vergangene Jahr nur um zehn Cent sinken auf 45 Cent.

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FOTO: DPA Klaus Rosenfeld, Vorstandsv­orsitzende­r der Schaeffler AG, ist vorsichtig optimistis­ch.

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