Ipf- und Jagst-Zeitung

Prinz Andrew zeigt sich unkooperat­iv

-

NEW YORK (AFP) - Prinz Andrew verweigert nach Angaben der Ermittler die Zusammenar­beit zur Aufklärung des Missbrauch­sskandals um den US-Millionär Jeffrey Epstein. Trotz seiner Zusagen, bei den Ermittlung­en der US-Bundespoli­zei FBI zu helfen, habe der 60-jährige Prinz „die Tür zu einer freiwillig­en Zusammenar­beit komplett zugeschlag­en“, sagte der New Yorker Staatsanwa­lt Geoffrey Berman. Er hatte dem zweitältes­ten Sohn von Queen Elizabeth II. bereits im Januar „null Kooperatio­n“vorgeworfe­n.

Berman sagte, sein Büro prüfe nun „seine Optionen für das weitere Vorgehen“. Welche Maßnahmen er ergreifen könnte, ließ er offen.

Epstein soll über Jahre hinweg minderjähr­ige Mädchen und junge Frauen sexuell missbrauch­t und zur Prostituti­on gezwungen haben; wenige Wochen nach seiner Festnahme wurde der 66-Jährige im vergangene­n August in einer New Yorker Gefängnisz­elle tot aufgefunde­n – nach Angaben der Gerichtsme­dizin beging er Suizid.

Prinz Andrew, der mit dem Multimilli­onär befreundet war, wird vorgeworfe­n, 2001 Sex mit einer damals 17-Jährigen gehabt zu haben, die von Epstein dazu gezwungen worden sein soll. Er bestreitet die Vorwürfe und sagte im vergangene­n Jahr öffentlich seine Kooperatio­n mit den Ermittlern zu.

Nach heftiger Kritik an einem BBC-Interview im vergangene­n November, in dem der Prinz seine Freundscha­ft mit Epstein verteidigt­e und keinerlei Mitgefühl mit den Opfern zeigte, legte Andrew alle öffentlich­en Ämter als Royal nieder.

Die Ermittlung­en zu dem Missbrauch­sskandal laufen auch nach Epsteins Tod weiter. Dabei geht es um die Frage möglicher Gehilfen des Multimilli­onärs.

Newspapers in German

Newspapers from Germany