Ipf- und Jagst-Zeitung

Querdenker und Schöpfer im Porträt

Ausstellun­g „Kreative Köpfe“der Gmünder Fotografin Ingrid Hertfelder

-

SCHWÄBISCH GMÜND (an) - Der Gmünder Kunstverei­n zeigt unter dem Titel „Kreative Köpfe“in der Galerie im Kornhaus vom 17. April bis zum 26. Juli Porträts der Fotografin Ingrid Hertfelder. Vernissage ist am Freitag, 17. April, um 19 Uhr. Zur Halbzeit gibt es am Freitag, 29. Mai, um 19 Uhr einen Artist-Talk. Finissage ist am Freitag, 24. Juli, um 19 Uhr.

In den USA hat Hertfelder Fotografie studiert und sich auf internatio­naler Ebene rasch einen Namen gemacht. Seit vier Jahren ist sie zurück in der Heimat und hat festgestel­lt, welcher Reichtum an Ideen und an Kreativitä­t hier verwurzelt sind. All das zeigt Ingrid Hertfelder in ihrer Ausstellun­g „Kreative Köpfe“ab dem 17. April in der Galerie im Kornhaus in Schwäbisch Gmünd. Unter den prominente­n Gästen bei der Vernissage ist auch Innenminis­ter Thomas Strobl.

42 Schwarz-Weiß-Portraits im Format 120 auf 120 Zentimeter erzählen 42 Geschichte­n der Persönlich­keiten aus dem Ostalbkrei­s. Unter den Porträtier­ten sind zum Beispiel Ernst Mantel und Michael Gaedt, der mittlerwei­le verstorben­e Künstler Eckhart Dietz, Alfred Bast, Richard Arnold oder Klaus Pavel.

Der Landrat selbst ist ein großer Bewunderer der Fotografin: „Gestochen scharf nimmt sie den Charakter ihrer Porträtier­ten und deren Umwelt wahr. Ihre Arbeiten transporti­eren Stimmungen und beinhalten nahezu eine erzähleris­che, poetische Komponente“so Pavel.

Dass sich die Größen aus der Region für die Ausstellun­g gewinnen ließen und die namhaften Unterstütz­er wie die Oberbürger­meister Richard Arnold und Thilo Rentschler sind Indiz dafür, dass Hertfelder ein Projekt angestoßen hat, dass es in dieser Art im Ostalbkrei­s noch nicht gegeben hat. Aber wer schon zahlreiche Weltstars aus der amerikanis­chen Jazz- und Musikszene vor der Linse hatte, der möchte auch die Stars aus der Heimat abbilden. „Im Entstehung­sprozess der Ausstellun­g haben mir die hiesigen Visionäre, Erfinder und Querdenker einen Blick auf ihre jeweilige Geschichte gestattet“, sagt die Gmünderin.

In München studierte die sportund jazzbegeis­terte Ingrid Hertfelder ein paar Semester Theaterwis­senschafte­n, jobbte dann in einem Plattenges­chäft in Dublin und begann dann, für das Jazzfestiv­al in London zu arbeiten. Ihre nächste Station war New York. Sie machte ein sechsmonat­iges Praktikum beim Fotografen Frank Stewart, weil sie hartnäckig und forsch ist und den Starfotogr­afen durch ihre mitgebrach­ten Arbeiten überzeugen kann.

Hertfelder fotografie­rte viele Musiker, etwa Wynton Marsalis, der kurz zuvor das „Jazz at the Lincoln“Center gegründet hatte. Anschließe­nd war sie Stipendiat­in am Savannah College of Art and Design in Georgia und schloss 2008 mit Magna cum laude ab. „Anschließe­nd habe ich freiberufl­ich für Labels wie Sony oder Universal gearbeitet und durfte Jazzgrößen wie Jon Batiste und Richard Bona fotografie­ren“, blickt sie zurück. 2011 führte sie eine Beziehung nach Los Angeles, 2016 kehrte sie in die Heimat zurück. Dort setzte sie ihre Arbeit mit den „Kreativen Köpfe“fort: „Wenn ich arbeite, vergesse ich, was um mich herum geschieht. Ich beobachte und fixiere mich auf die Momente, die es einzufange­n gilt. Es geht immer um Emotionen, die ich für den Betrachter so wahrnehmba­r machen möchte, wie ich sie selbst wahrnehme.“

 ??  ?? Georg Spreng und die Fotografin Ingrid Hertfelder.
Georg Spreng und die Fotografin Ingrid Hertfelder.
 ?? FOTO: INGRID HERTFELDER/KERSTIN MÜLLER ??
FOTO: INGRID HERTFELDER/KERSTIN MÜLLER

Newspapers in German

Newspapers from Germany