73-Jähriger bei Explosion getötet
Ursache noch unklar – Haus in Blaubeurener Stadtteil Gerhausen unbewohnbar
GERHAUSEN - Eine Explosion im Blaubeurer Stadtteil Gerhausen (Alb-Donau-Kreis) hat am Dienstag einen Großeinsatz der Feuerwehr, des THW und der Polizei ausgelöst. Dabei wurde ein Mensch getötet. Warum es im Erdgeschoss des dreigeschossigen Wohnhauses kurz nach 15 Uhr zu der Explosion kam, ist noch unklar. Rund 50 Feuerwehrleute sowie Rettungswagen, Notärzte, das Technische Hilfswerk (THW) und die Polizei waren im Einsatz.
Die Druckwelle war so stark, dass sämtliche Fenster im Parterre aus ihren Verankerungen gerissen wurden und mehrere Meter weit über die Straße auf das gegenüberliegende und unbebaute Gartengrundstück geschleudert wurden. Zeugen verständigten gegen 15.15 Uhr die Polizei. Zum Zeitpunkt der Explosion befanden sich drei Personen im Haus, von denen eine durch die Explosion getötet wurde. Die beiden eintreffenden Notärzte konnten nur noch den Tod der Person feststellen. Wie sich später herausstellte, handelt es sich dabei um den 73-Jährigen Bewohner. Die beiden anderen müssen sich nach ersten Erkenntnissen der Rettungskräfte wohl in anderen Stockwerken oder nicht im Haus befunden haben und blieben körperlich unverletzt. Die Hausbewohner sowie die Nachbarn wurden von Notfallseelsorgern in Feuerwehr-Mannschaftswagen psychologisch betreut.
Das THW Blaubeuren untersuchte die Statik des Gebäudes, um zu klären, ob es einsturzgefährdet ist. Die Experten gehen aktuell davon aus, dass die Bausubstanz möglicherweise stark geschädigt ist. Das Gebäude ist offenbar nicht mehr bewohnbar. Ein Mitarbeiter der Stadtwerke Ulm überprüfte zudem die Gasversorgung. Da durch die Explosion kein Feuer ausgelöst worden war, konzentrierten sich die angerückten Wehren darauf, das Gelände abzusichern. Der Kriminaldauerdienst des Polizeipräsidiums Ulm war vor Or, untersuchte die Unglücksstelle und sicherte Spuren. Derzeit liegen keine Hinweise auf ein Verschulden Dritter vor. Der Schaden am Haus könnte nach einer ersten Schätzung mehrere hunderttausend Euro betragen.
Es ist der zweite Vorfall innerhalb kurzer Zeit in dem Ort westlich von Ulm. Erst vor wenigen Monaten hatte ein Mann in Gerhausen sein Haus in die Luft gesprengt. Einen Zusammenhang
schließt die Polizei aus. Wie Ermittlungen der Polizei damals ergaben, hat der 41-jährige Familienvater im Juli 2019 zuerst seine beiden Töchter erschossen, dann den Brand gelegt und schließlich sich selbst das Leben genommen. Die Mutter und eine weitere Tochter überlebten die Tat; die Mutter hatte das Gebäude rechtzeitig verlassen, die Tochter befand sich außer Haus.