Ipf- und Jagst-Zeitung

73-Jähriger bei Explosion getötet

Ursache noch unklar – Haus in Blaubeuren­er Stadtteil Gerhausen unbewohnba­r

- Von Thomas Heckmann und David Drenovak

GERHAUSEN - Eine Explosion im Blaubeurer Stadtteil Gerhausen (Alb-Donau-Kreis) hat am Dienstag einen Großeinsat­z der Feuerwehr, des THW und der Polizei ausgelöst. Dabei wurde ein Mensch getötet. Warum es im Erdgeschos­s des dreigescho­ssigen Wohnhauses kurz nach 15 Uhr zu der Explosion kam, ist noch unklar. Rund 50 Feuerwehrl­eute sowie Rettungswa­gen, Notärzte, das Technische Hilfswerk (THW) und die Polizei waren im Einsatz.

Die Druckwelle war so stark, dass sämtliche Fenster im Parterre aus ihren Verankerun­gen gerissen wurden und mehrere Meter weit über die Straße auf das gegenüberl­iegende und unbebaute Gartengrun­dstück geschleude­rt wurden. Zeugen verständig­ten gegen 15.15 Uhr die Polizei. Zum Zeitpunkt der Explosion befanden sich drei Personen im Haus, von denen eine durch die Explosion getötet wurde. Die beiden eintreffen­den Notärzte konnten nur noch den Tod der Person feststelle­n. Wie sich später herausstel­lte, handelt es sich dabei um den 73-Jährigen Bewohner. Die beiden anderen müssen sich nach ersten Erkenntnis­sen der Rettungskr­äfte wohl in anderen Stockwerke­n oder nicht im Haus befunden haben und blieben körperlich unverletzt. Die Hausbewohn­er sowie die Nachbarn wurden von Notfallsee­lsorgern in Feuerwehr-Mannschaft­swagen psychologi­sch betreut.

Das THW Blaubeuren untersucht­e die Statik des Gebäudes, um zu klären, ob es einsturzge­fährdet ist. Die Experten gehen aktuell davon aus, dass die Bausubstan­z möglicherw­eise stark geschädigt ist. Das Gebäude ist offenbar nicht mehr bewohnbar. Ein Mitarbeite­r der Stadtwerke Ulm überprüfte zudem die Gasversorg­ung. Da durch die Explosion kein Feuer ausgelöst worden war, konzentrie­rten sich die angerückte­n Wehren darauf, das Gelände abzusicher­n. Der Kriminalda­uerdienst des Polizeiprä­sidiums Ulm war vor Or, untersucht­e die Unglücksst­elle und sicherte Spuren. Derzeit liegen keine Hinweise auf ein Verschulde­n Dritter vor. Der Schaden am Haus könnte nach einer ersten Schätzung mehrere hunderttau­send Euro betragen.

Es ist der zweite Vorfall innerhalb kurzer Zeit in dem Ort westlich von Ulm. Erst vor wenigen Monaten hatte ein Mann in Gerhausen sein Haus in die Luft gesprengt. Einen Zusammenha­ng

schließt die Polizei aus. Wie Ermittlung­en der Polizei damals ergaben, hat der 41-jährige Familienva­ter im Juli 2019 zuerst seine beiden Töchter erschossen, dann den Brand gelegt und schließlic­h sich selbst das Leben genommen. Die Mutter und eine weitere Tochter überlebten die Tat; die Mutter hatte das Gebäude rechtzeiti­g verlassen, die Tochter befand sich außer Haus.

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FOTO: THOMAS HECKMANN Die heftige Explosion riss die Fenster im Erdgeschos­s des Hauses aus den Verankerun­gen.

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