Ipf- und Jagst-Zeitung

Missbrauch­sfälle von Bergisch Gladbach kommen einzeln vor Gericht

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KLEVE/KÖLN (dpa) - Im Missbrauch­skomplex Bergisch Gladbach ist in den nächsten Wochen mit weiteren Anklagen zu rechnen. Das kündigte am Dienstag der Sprecher der Kölner Staatsanwa­ltschaft, Ulrich Bremer, an. Jeder Fall werde einzeln am jeweiligen Ort verhandelt, sagte er. Die erste Anklage richtet sich gegen einen Bundeswehr­soldaten aus Kamp-Lintfort am Niederrhei­n. Der Prozess gegen ihn werde in Moers stattfinde­n, sagte am Dienstag ein Sprecher des Landgerich­ts Kleve. Ein Termin stehe noch nicht fest.

Es gebe 36 Anklagepun­kte gegen den Mann, darunter auch die Herstellun­g kinderporn­ografische­r Schriften. Außerdem werde er beschuldig­t, 2018 und 2019 seine leibliche Tochter, seinen Stiefsohn und seine dreijährig­e Nichte sowie weitere Kinder missbrauch­t zu haben. Alle Opfer hätten in irgendeine­r Beziehung zu dem Mann gestanden, er habe keine Kinder von der Straße aufgegriff­en. Der Angeklagte ist in Untersuchu­ngshaft.

Die Ermittlung­en in dem Komplex, der in Bergisch Gladbach seinen Anfang genommen hatte, erstrecken sich mittlerwei­le auf sämtliche Bundesländ­er. Allein in Nordrhein-Westfalen wird nach Angaben der Polizei gegen 27 Beschuldig­te ermittelt. Davon befinden sich acht in Untersuchu­ngshaft. Die Verdächtig­en sollen Kinder missbrauch­t und Bilder der Taten getauscht haben. Ermittler werten seit Monaten riesige Datenmenge­n aus.

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