„Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Fantasie“
Vorlesewettbewerb der sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren in der Marienpflege
ELLWANGEN - Rund 50 Mädchen und Jungen haben am Dienstag am inzwischen sechsten Vorlesewettbewerb der sonderpädagogischen Bildungsund Beratungszentren im Altkreis Aalen an der Rupert-MayerSchule des Kinder- und Jugenddorfes Marienpflege teilgenommen. Die kleinen und großen Leseratten aus den Klassen 3 bis 9 kamen aus der Schlossschule und der Weitbrechtschule Wasseralfingen, der Sonnenbergschule Oberkochen, der Schöner-Graben-Schule Ellwangen, der Stauferschule Bopfingen, der Hermann-Hesse-Schule Aalen und der Rupert-Mayer-Schule Ellwangen.
„Lesen ist ganz schön cool“, sagte der Schulleiter der Rupert-MayerSchule, Thomas Geist, in seiner Begrüßung. Geist wünschte den Teilnehmern viel Spaß beim Lesen, denn: „Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Fantasie.“
Die Schülerinnen und Schüler lasen zunächst im Saal der Marienpflege vor Publikum und einer Jury aus Otfried Preußlers „Das kleine Gespenst“, „Mein Papa ist der Stärkste“von Lina Lundh, „Die drei Fragezeichen – Kids“von Boris Pfeiffer, aus Robert Stines „Der Aufreißer“oder anderen Büchern und waren mit Feuereifer bei der Sache. Beeindruckend war, dass viele der Schüler ausgesprochen flüssig, spannend, ausdrucksstark, pointiert und mit Variation in der Stimme vorlasen. Schade, dass die Lesezeit auf drei Minuten pro Kind beschränkt war.
Im Anschluss erhielten die kleinen und größeren Bücherwürmer einen zuvor unbekannten Text und lasen diesen vor einer kleinen Jury ohne Publikum. Die Bewertung erfolgte getrennt nach den Bildungsgängen der Schüler. Jeder Teilnehmer erhielt einen Sachpreis.
Unter den Juroren waren Oberbürgermeister Michael Dambacher, Bürgermeister Volker Grab, der Geschäftsführer der Stadtwerke Ellwangen, Stefan Powolny, Geschäftsführer Josef Mischko von der IG Metall Aalen sowie aktive und ehemalige Rektoren verschiedener Schulen im Ostalbkreis. Darunter auch der ehemalige Schulleiter Wolfgang Kuhn aus Ellwangen. Der Literaturwissenschaftler
Kuhn berichtete, dass er seit seiner Pensionierung im Jahr 2005 sage und schreibe 1780 Bücher gelesen habe: „Ich hab's auf meinem Computer dokumentiert. Ich lese im Schnitt 100 Seiten am Tag.“Und er lobte die Teilnahme am Wettbewerb: „Ich finde es toll, dass sich die Kinder trauen, auch vor Publikum zu lesen.“Und OB Dambacher, der regelmäßig seiner Tochter vorliest, zeigte sich beeindruckt von einigen der Vorleser, „die besonders hervorstechen und die offenbar viel lesen“. Elektronisch hingegen lese man „schlampig“, meinte er.
Schulleiter Thomas Geist freute sich über die große Anzahl der Teilnehmer am Vorlesewettbewerb und über ihren Mut. „Wir haben nur Sieger gesehen“, sagte er bei der Siegerehrung. Und der Rektor ermunterte, eifrig weiter Bücher zu lesen. Der Wettbewerb wurde von Sponsoren aus der Region und der Stiftung Lesen aus Mainz unterstützt. Julius Boving von der Rupert-Mayer-Schule gewann den Wettbewerb der dritten Klassen der Grundschulen, Simon Rust von der gleichen Schule den Wettbewerb der sechsten Klassen der Werkrealschulen.