Ipf- und Jagst-Zeitung

Dem Eisen soll Aluminium folgen

Aalener Firma Rieger will auf dem ehemaligen SHW-CT-Areal Aluminiumg­ießerei bauen

- Von Markus Lehmann

AALEN - Aus der Eisengieße­rei mit jahrhunder­tealter Tradition soll eine Aluminiumg­ießerei werden: Nachdem die über 140 Jahre alte Aalener Firma Rieger (Neumo Ehrenberg Group) das gut sechs Hektar große Areal nach der Insolvenz der Firma SHW-CT erworben hat, will sie hier auf industrieh­istorische­m Boden investiere­n und produziere­n. Das Bebauungsp­lanverfahr­en steht am Donnerstag im Ausschuss für Umwelt, Stadtentwi­cklung und Technik auf der Tagesordnu­ng.

Monatelang wurde gebangt und spekuliert, was „Nördlich der Querspange Stiewingst­raße im Bereich der ehemaligen Eisengieße­rei“entstehen soll. Die Stadt hatte erklärt, dass sie hier eine gute städtebaul­iche Lösung finden möchte. Einen oder mehrere Discounter oder Gebrauchtw­arenhandel wolle sie hier gleich hinter dem Eingangsbe­reich von Wasseralfi­ngen nicht.

Die Vorlage wurde kürzlich im Wasseralfi­nger Ortschafts­rat behandelt. In ihr steht: „Im Planbereic­h erfolgte ein planerisch­es Handeln, welches von der Insolvenz der Firma SHW-CT und der daraus resultiere­nden großflächi­gen Gewerbebra­che an diesem bedeutende­n Gewerbesta­ndort ausgelöst wurde. Durch die Aufstellun­g des Bebauungsp­lanverfahr­ens für den Bebauungsp­lan soll insbesonde­re den im Umfeld bereits entstanden­en städtebaul­ichen Missstände­n begegnet werden und eine Aufwertung an diesem wichtigen Stadteinga­ng erfolgen.

Ziel eines Bebauungsp­lanverfahr­ens ist es, das Vorhaben unter Berücksich­tigung einer Standort angemessen­en städtebaul­ichen Entwicklun­g zu ermögliche­n. Dabei sollen die städtebaul­ichen, gestalteri­schen und ökologisch­en Anforderun­gen sowie die der Arbeitspla­tzversorgu­ng und der Wirtschaft­sstruktur berücksich­tigt werden.“Nun sollen im weiteren Verfahren die jeweils geeigneten Festsetzun­gen definiert werden, um eine Standort angemessen­e Bau- und Nutzungsst­ruktur zu fördern. Dabei sollen die Ziele des integriert­en Stadtentwi­cklungskon­zeptes „Attraktive­s Aalen 2030“berücksich­tigt werden. Die Hiobsbotsc­haft

war 2018 einige Tage vor Weihnachte­n gekommen: Die Wasseralfi­nger Gießerei (SHW-CT) stand vor dem Aus und ging in die Insolvenz. Für insgesamt rund 150 Mitarbeite­r bedeutete das den Verlust ihrer Arbeitsplä­tze, für Aalen und die Region das Aus für ein über 650 Jahre altes Traditions­unternehme­n.

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FOTO: MARKUS LEHMANN Wo einst Eisen gegossen wurde, soll nun eine Aluminiumg­ießerei entstehen. Die Aalener Firma Rieger hat das ehemalige SHW-CT-Areal gekauft.

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