Ipf- und Jagst-Zeitung

48 Stunden und mehr

Mehr als jeder zehnte Beschäftig­te hat eine sehr lange Wochenarbe­itszeit – Viele Überstunde­n unbezahlt

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(AFP) - Einst wurde um die 35-Stunden-Woche gerungen, doch die Realität in Deutschlan­d sieht anders aus: Mehr als jeder zehnte Erwerbstät­ige arbeitet mehr als 48 Stunden in der Woche. Das geht aus der Antwort des Bundesarbe­itsministe­riums auf eine Anfrage der Linksfrakt­ion hervor, wie das Redaktions­netzwerk Deutschlan­d am

Mittwoch berichtete. Das Ministeriu­m beruft sich demnach auf Daten der jüngsten Erwerbstät­igenbefrag­ung des Bundesinst­ituts für Berufsbild­ung sowie der Bundesanst­alt für Arbeitssch­utz und Arbeitsmed­izin.

Rund 15 Prozent der Befragten gaben demnach 35 bis 39 Stunden als ihre tatsächlic­he Wochenarbe­itszeit an, bei fast 46 Prozent sind es 40 bis 47 Stunden. 48 bis 59 Stunden pro Woche arbeiten nach eigenen Angaben 10,6 Prozent der abhängig Beschäftig­ten und Selbststän­digen, bei 3,2 Prozent sind es sogar mehr als 60 Wochenstun­den.

Nach vorläufige­n Ergebnisse­n einer anderen Beschäftig­tenbefragu­ng, dem sogenannte­n Linked Personnel Panel, haben knapp elf Prozent

der Männer sowie knapp vier Prozent der Frauen „normalerwe­ise“eine Wochenarbe­itszeit von mehr als 48 Stunden. 40 bis 48 Stunden pro Woche arbeiten nach dieser Untersuchu­ng rund 55 Prozent der Männer sowie rund 35 Prozent der Frauen. Zudem seien fast die Hälfte aller geleistete­n Überstunde­n auch im Jahr 2019 unbezahlt geblieben.

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