Ipf- und Jagst-Zeitung

999 Auserwählt­e

Fußball-Regionalli­gist VfR Aalen spielt gegen Steinbach Haiger.

- Von Sebastian van Eeck

G- Schlagzeil­en, die machen sie beim VfR Aalen oft. Vielfach sind sie allerdings nicht positiv. So auch in diesen Tagen. Denn an diesem Samstag (14 Uhr) wird es in der Ostalb Arena zu einem denkwürdig­en Spiel kommen. 999 gezählte Personen werden diesem Regionalli­gaspiel der Aalener beiwohnen dürfen, können oder müssen.

Alle reden in diesen Tagen über das Coronaviru­s. Beim VfR Aalen in der Mannschaft ist er kein Thema. Zumindest „wenn ich dabei bin“(Seitz). „Was die Jungs in der Kabine reden. Da bin ich nicht dabei“, so VfR-Cheftraine­r Roland Seitz. Dennoch lenkt der Coach der Aalener den Blick wieder auf das Sportliche.

„Uns hat es auch böse erwischt“, so Seitz und meint das Auftaktpro­gramm mit unter anderem Elversberg, Offenbach, Homburg und nun eben auch Steinbach. „Wir sollten punkten“, sagt Seitz dennoch an diesem Donnerstag.

Ganz klar beim Blick auf die Tabelle ist das fast unabdingba­r. Derzeit rangiert der VfR auf dem 14. Platz (26 Punkte) und hat ebenso wie der Gegner aus Steinbach ein Spiel weniger absolviert. „Wir müssen konstanter werden“, so Seitz, der im Spiel an diesem Samstag auf Jan Holldack (Muskelverl­etzung) verzichten muss. Ansonsten ist die Personalsi­tuation unveränder­t.

Verändert hat sich allerdings der Zugang zum Stadion an diesem Samstag. Lediglich 999 Menschen werden durchgelas­sen werden. „Gezählt“, so Mathias Klocker, Pressespre­cher des VfR Aalen. Was mit den anderen passiert? „Die müssen leider wieder nach Hause gehen“, so Klocker weiter, der natürlich weiß, dass das nicht leicht umzusetzen ist. „Wir haben versucht eine Lösung zu finden“, so Klocker und fügt an: „Allen kann man es aber dann auch nicht recht machen.“

Einlass bekommen bei diesem Spiel daher nur an diesem Spiel beteiligte Vereinsfun­ktionäre, Dauerkarte­nbesitzer und Personen, die ein Ticket im Vorverkauf erworben haben. Es wird keine Tageskasse geben. „Es wären einfach zu große Einbußen gewesen, wenn wir ohne Zuschauer

gespielt hätten“, erklärt Klocker die Beweggründ­e.

„Ich persönlich würde mir eine klare Linie wünschen und es ist nicht optimal wenn die eine Mannschaft 500 hat und die andere vielleicht keine“, sagt Seitz. Allerdings gebe es die bislang in der Regionalli­ga eben nicht.

Und so spielt der VfR Aalen eben in einem Stadion mit 999 Menschen und in anderen Stadien der Liga bleibt der Besucherbe­reich leer. „Es ist Wettbewerb­sverzerrun­g“, stellt Seitz klar. Da manche Teams eben nicht mehr als 800 Fans haben und die spielen dann eben vor einer gewohnten Kulisse.

Für den VfR wird diese an diesem Samstag anders sein. So oder so. Anders ist auch, dass die 3. Liga pausiert. „Ich bin gespannt, was da noch auf uns zukommt“, so Seitz weiter. Denn schließlic­h sei man in Sachen Abstiegspl­ätze eben auch auf die anderen Ligen angewiesen. Da gehe es um „Planungssi­cherheit“. „Daher müssen wir punkten“, wiederholt Seitz noch einmal. Am besten eben auch gegen Steinbach. „Das würde auch Selbstvert­rauen geben“, ist sich der Trainer der Aalener sicher. „Das sportliche Ende kann man nicht absehen“, so Seitz vielsagend. Erst einmal muss das Spiel gespielt werden. Mit oder ohne 999 Menschen.

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FOTO: THOMAS SIEDLER
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FOTO: THOMAS SIEDLER Erwartet eine ungewohnte Kulisse: Gino Windmüller.

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