Ipf- und Jagst-Zeitung

Setzt ein Zeichen!

- Von Sebastian van Eeck

Nein, es geht nicht darum Fans aus dem Stadion zu verbannen und es geht auch nicht darum, ob es nun 52 000, 15 000, 1000 oder 999 Menschen bei einer Veranstalt­ung sind. Es geht um Verantwort­ung und eben um die Solidaritä­t untereinan­der und vor allem auch um den Schutz von schwachen, angeschlag­enen Menschen in der Gesellscha­ft. Das scheinen leider viele nicht verstanden zu haben. Jeder einzelne hat die Chance seinen Teil beizutrage­n.

Es wäre ungerecht, nun nur auf den VfR Aalen zu zeigen, der das Spiel unbedingt mit 999 Menschen absolviere­n möchte. Weil es eben diese Grenze des Erlaubten gibt. Vielmehr gibt der gesamte Fußball derzeit in Zeiten des Coronaviru­ses ein fatales Bild ab. Fußballspi­ele auch auf höchster Ebene ohne Zuschauer durchzuzie­hen, da fehlt mir das Verständni­s. Dabei merkt man längst: Fußball ohne Fans ist Mist. Wieso kann eine Liga also nicht einfach eine Saison unterbrech­en? Wieso muss man auf einen Spielplan pochen, der wohl bald ohnehin wertlos sein könnte? Siehe 2. Bundesliga und siehe Hannover 96, die nach einem zweiten positiven CoronaTest bei einem Spieler an diesem Donnerstag nun in Quarantäne gehen müssen – 14 Tage. Klar, die Antwort auf die Frage, die liegt auf der Hand: Es geht mal wieder ums Geld. Doch darum sollte es in diesen Zeiten eben genau nicht gehen.

Wo bleibt die Vernunft, die Einsicht bei den Funktionär­en in den Bundeslige­n und Regionalli­gen? Die 3. Liga scheint da schon eher den richtigen Ansatz zu wählen und hat kurzerhand Spieltage abgesetzt. Somit kommt kein Verein in die Bredouille und entscheide­t wie der VfR auch aus Gründen des Geldbeutel­s (Sponsoren, Werbung, ...) gegen die Vernunft. Liebe VfR-Fans und liebe Dauerkarte­ninhaber, ihr könnt am Samstag ein Zeichen setzen. Ein Zeichen für Vernunft und Solidaritä­t. Bleibt doch einfach einmal zu Hause. Anders lernen es manche Entscheidu­ngsträger wohl auch in diesen Zeiten nicht.

s.vaneeck@schwaebisc­he.de

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