Versuchter Einbruch in Testzentrum
Tat schockiert Bürger – Rund 350 Abstriche von Skifahrern werden ins Labor geschickt
(an) - „Als ob die Coronakrise nicht schon schlimm genug wäre.“So mancher Anwohner am Aalener Greutplatz findet am Sonntag keine Worte für die unbekannten Täter, die versucht haben, am Samstagnacht in Container des Drive-In-Testzentrums einzubrechen.
G- „Unfassbar, unbegreiflich. Als ob die Coronakrise nicht schon schlimm genug wäre.“So mancher Anwohner am Aalener Greutplatz findet am Sonntag keine Worte für die unbekannten Täter, die versucht haben, Samstagnacht in Container des Drive-in-Testzentrums einzubrechen. Auch die User der sozialen Netzwerke sind entsetzt über die Tat. Diese hat nicht nur den reibungslosen Ablauf der Untersuchungen überschattet, sondern auch das Engagement zahlreicher Mitarbeiter mit Füßen getreten. Solche „kriminellen und rücksichtslosen Machenschaften“werde er nicht dulden, so Landrat Klaus Pavel.
37 Coronafälle (Stand Sonntagnachmittag) gibt es mittlerweile im Ostalbkreis. Tendenz steigend. Vor allem die große Anzahl an Skifahrern aus dem gesamten Ostalbkreis, die am 7. März mit verschiedenen Busunternehmen in Ischgl gewesen sind, bereiten Landrat Klaus Pavel Sorge. Insbesondere deshalb, weil am vergangenen Donnerstagabend bekannt geworden ist, dass mehrere Teilnehmer solcher Ausfahren durch das Coronavirus erkrankt sind.
Um betroffene Skifahrer auf eine mögliche Infektion zu testen, hat das Landratsamt gemeinsam mit dem Malteser Hilfsdienst am Freitagmorgen ein Drive-in-Testzentrum auf dem Aalener Greutplatz eingerichtet. Allein am Freitag sind hier ab 17 Uhr 50 Skifahrer getestet worden, die vorher mit dem Gesundheitsamt einen Termin vereinbart hatten. Einer davon war Uli Riegel, Inhaber der Läden Dr. Fair Fashion und Dr. Fashion. Wie auch alle anderen muss er jetzt auf das Ergebnis des Abstrichs warten, und er hofft, dass dieses negativ ausfällt.
Noch am Freitag machte sich auch Pavel ein Bild von der Lage vor Ort und lobte den großen Einsatz der Ärzte, Beschäftigten des Malteser Hilfsdienstes, des Deutschen Roten Kreuzes und der Polizeibeamten, die je Schicht mit 15 Personen im Einsatz waren.
Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten habe sich der Ablauf der Entnahme der Abstriche eingespielt.
Bereits am Samstag zur Mittagszeit seien deshalb die Taktzahl an gesteteten Skifahrern erhöht und Termine in kürzeren Abständen vergeben worden. Unterm Strich ging Pavel am Samstagnachmittag davon aus, dass nach dem Wochenende rund 350 Abstriche zur Untersuchung ins Labor des Landesgesundheitsamts geschickt werden.
Am Sonntagmorgen kam für den Landrat dann eine weitere Hiobsbotschaft. Nach illegalen Autorennen rund um das Testzentrum Samstagnacht
haben unbekannte Täter versucht, sich Zutritt zum abgeschrankten und mit Sichtschutzzäunen verschlossenen Innenhof des Testzentrums zu verschaffen und die Örtlichkeiten auszuspähen. Größere Schäden seien nach einer ersten Einschätzung nicht entstanden. „Wir werden allerdings Strafanzeige erstatten“, kündigt Pavel an. Solche kriminellen und rücksichtslosen Machenschaften werde er nicht dulden. Sein Dank gilt den aufmerksamen Zeugen, die sich gemeldet hätten, sowie den Einsatzkräften der Polizei, des Ordnungsamts der Stadt Aalen und den Mitarbeitern des Malteser Hilfsdienstes, die unverzüglich vor Ort gewesen seien. Nach dem Vorfall wird die Anlage von Polizei und Sicherheitsdienst überwacht.
Pavel appelliert an die Bürger, Vertrauen in die Mitglieder des Führungsstabes Corona, die Beschäftigten der Gesundheitsorganisationen, die niedergelassenen Ärzte, die Klinken und alle Rettungs- und Hilfsorganisationen zu haben. „Wir arbeiten rund um die Uhr dafür, damit alles getan wird, um die Bürger bestmöglich zu schützen und zu informieren.“
Nachdem das Robert-Koch-Institut die Corona-Risikogebiete inzwischen auf Tirol und Madrid/ Spanien erweitert hat, bittet das Landratsamt Rückkehrer aus diesen Gebieten, vorsorglich zwei Wochen zu Hause zu bleiben und ihre sozialen Kontakte so weit wie möglich zu reduzieren. Sollten bei den Personen Krankheitssymptome auftreten, sollen sie sich beim Gesundheitsamt unter Telefon 07361 / 503-1900 melden.