Ipf- und Jagst-Zeitung

CSU und SPD freuen sich über Bürgermeis­terwahlen

In vielen bayerische­n Städten punkten die beiden Parteien – Grüne gewinnen in Gemeindepa­rlamenten dazu

- Von Ralf Müller

G- Die CSU wertet die erste Runde der bayerische­n Kommunalwa­hlen als Erfolg für sich und als Schlappe für die Grünen. Bei den Direktwahl­en der Bürgermeis­ter und Landräte könne von einem „Durchmarsc­h“der Grünen, wie ihn manche erwartet hätten, nicht die Rede sein, sagte der CSUVorsitz­ende Markus Söder nach einer parteiinte­rnen Schaltkonf­erenz am Montag in München. Die CSU habe „besser als gedacht“abgeschnit­ten. Ihr sei die „Rückkehr in die Großstädte“gelungen. Auf dem Land habe sie ihre „dominante Stellung“sogar noch ausbauen können und sei „eindeutig Nummer eins“geblieben.

In der ersten Runde habe die CSU sogar zwei zusätzlich­e Landratspo­sten hinzugewin­nen können, hob CSU-Generalsek­retär Markus Blume hervor. Das Personalko­nzept „jünger und weiblicher“habe gezogen. Zudem hätte das Corona-Krisenmana­gement der Staatsregi­erung unter Ministerpr­äsident Söder zusätzlich positiv gewirkt.

In den größten bayerische­n Städten München, Nürnberg und Augsburg treten am 29. März CSU-Kandidaten gegen SPD-Politiker an. Es sei den Grünen nicht einmal gelungen, dort in die Stichwahle­n zu kommen, hob Söder hervor. Erfreulich sei, dass zumindest bei den Bürgermeis­terund Landratswa­hlen die AfD nicht habe punkten können. Söder appelliert­e an die politische­n Wettbewerb­er in den jetzt noch fälligen 34 Bürgermeis­terund Landrats-Stichwahle­n, behutsam miteinande­r umzugehen. Die Bürger erwarteten in der derzeitige­n Gesundheit­skrise von allen ein „Höchstmaß an Zusammenar­beit und Zusammenst­ehen“. Die Stichwahle­n in zwei Wochen sollen wegen der Corona-Epidemie ausschließ­lich per Briefwahl abgewickel­t werden.

Die SPD zeigte sich mit den Kommunalwa­hlergebnis­sen zufrieden. Über die Regierungs­bezirke hinweg gebe es „einige sehr schöne Ergebnisse für die SPD“, sagte deren Landesvors­itzende Natascha Kohnen. Mit Ausnahme von Würzburg, wo die SPD-Bewerberin bei blamablen fünf Prozent landete, habe die SPD in den großen Städten punkten können. Bei den Bürgermeis­ter- und Landratswa­hlen sei die SPD vor Grünen und Freien Wählern „klar die Nummer zwei in Bayern“, sagte Generalsek­retär Uli Grötsch.

Bei der Kommunalwa­hl 2014 hatte die SPD den OB-Posten in zehn kreisfreie­n Städten errungen. In einigen von diesen müssen sich SPD-Bewerber einer Stichwahl stellen, unter anderem in München, Nürnberg, Erlangen, Regensburg, Schwabach, Bamberg, Hof und Coburg. Auf Anhieb gelangen den SPD-Oberbürger­meistern in Fürth und Passau der Wiedereinz­ug ins Rathaus.

Die Grünen widersprac­hen der Bewertung Söders. Sie hätten „landauf, landab stark zugelegt“, während die CSU fast überall verloren habe, erklärten die Landesvors­itzenden Eva Lettenbaue­r und Eike Hallitzky. Beide meinten damit vor allem die Stadt- und Gemeindera­tswahlen. In München, Würzburg, Landshut und Lauf an der Pegnitz seien die Grünen stärkste Kraft in den Stadträten. Auch im ländlichen Raum wie im unterfränk­ischen Gerbrunn (28,98%), in Utting (41,8%), Neufahrn (27,64%) oder Unterhachi­ng (28,37%) seien sie Platz eins in den Räten. „Die Kommunalwa­hl war ein großer Erfolg für uns Grüne mit flächendec­kenden Zugewinnen", sagte Lettenbaue­r. Man rechne mit über 1000 zusätzlich­en grünen Mandaten.

Für Kallitzky ist die CSU „klare Verliereri­n der Kommunalwa­hl", auch wenn Sie kommunikat­ive Verrenkung­en aufführe, um das Gegenteil zu behaupten.

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