Ipf- und Jagst-Zeitung

Sparen beim Führersche­in

Wer auf eine schnelle Fahrausbil­dung setzt, zahlt am wenigsten

- Von Annette Jäger

GGGG- Ein Autoführer­schein kostet rund 2000 Euro. Um viele Kostenfakt­oren kommt man nicht herum. Dennoch gibt es Sparpotenz­ial.

Wie teuer der Führersche­in wird, hängt nicht nur von der eigenen Begabung ab, sondern auch vom Wohnort: Im Osten Deutschlan­ds zahlt man weniger – durchschni­ttlich 1884 Euro, im Süden am meisten – rund 2276 Euro. Im Osten Deutschlan­ds fallen für eine 45-minütige Übungsstun­de hinter dem Steuer durchschni­ttlich 38,15 Euro an, im Süden 45,87 Euro. Das hat die Internatio­nal Road Safety Associatio­n e.V. ermittelt.

Zudem verlangen die Fahrschule­n unterschie­dliche Preise: Kleinere und mittelgroß­e Fahrschule­n sind in der Regel günstiger als sehr große.

Ein Führersche­in der Klasse B (Pkw) und B17 (Begleitete­s Fahren) setzt sich aus Pflicht und Kür zusammen. Pflicht sind insgesamt 14 Theoriestu­nden (jeweils 90 Minuten) und zwölf Sonderfahr­ten (je 45 Minuten), davon fünf auf Bundes- oder Landstraße­n, vier auf der Autobahn und drei Nachtfahrt­en. Die Kür sind die Grundfahrs­tunden. „Eine verpflicht­ende Anzahl gibt es nicht. Hier kommt es darauf an, wie fit der Fahrschüle­r ist“, sagt Katharina Lucà, Sprecherin des ADAC. Etwa 20 Übungsstun­den (je 45 Minuten) gelten als Richtwert – sie machen den größten Anteil an den Gesamtkost­en aus. Hinzu kommen Prüfungsge­bühren sowie Gebühren bei der Fahrerlaub­nisbehörde, Kosten für Lernmateri­al, ErsteHilfe-Kurs, Sehtest und Passbilder.

Wer die Kosten unter Kontrolle halten möchte, sollte möglichst nicht durch die Prüfung fallen. Dann müssen nicht nur erneut Prüfungsge­bühren bezahlt werden, sondern es fallen auch weitere Fahrstunde­n an, wenn der Schüler durch die praktische Prüfung gefallen ist. Das kann laut

ADAC im Einzelfall sehr teuer werden. „Es gibt Fahrschule­n, die für diese ,Nachschulu­ngsstunden’ einen höheren Satz berechnen“, so Lucà. Eine Wiederholu­ng des praktische­n Teils kostet also schnell 300 Euro oder mehr. Um zu testen, ob man die Theorieprü­fung bestehen würde, bieten manche Fahrschule­n spezielle Vorprüfung­en an.

Je kompakter man den Führersche­in absolviert, desto günstiger wird es. Möglicherw­eise bietet sich sogar ein spezieller Intensivku­rs an. Dabei kommen Lerninhalt­e des Theorieunt­errichts unmittelba­r auf der Straße zur Anwendung, so vertieft sich Wissen und das

GFahren geht schnell in Fleisch und Blut über.

Viele Fahrschule­n bieten Fahrstunde­n am Fahrsimula­tor an. Hier lernt man am Anfang Grundlegen­des: die Bedienung der Pedale und der Schaltung, obligatori­sche Blicke in den Rückspiege­l, anfahren, abbremsen, lenken. Simulators­tunden sind günstiger als normale Fahrstunde­n. Möglicherw­eise können sie dazu beitragen, die Anzahl der Fahrstunde­n zu reduzieren.

GEinen Führersche­in kann man in Raten bezahlen. Oft sind die Theoriestu­nden, Verwaltung­skosten

Gund Lernmateri­al – in Summe rund 300 Euro – als Grundbetra­g im Paket zu begleichen, die Fahrstunde­n kann man meist einzeln bezahlen. Am besten beginnt man erst mit dem Führersche­in, wenn man die erforderli­che Gesamtsumm­e gespart hat. Denn ein Ratenkredi­t bei einer Bank ist mit Vorsicht zu genießen. „Junge Leute gehen hier langfristi­ge Abzahlungs­verpflicht­ungen ein, das ist nicht selten der Anfang einer Schuldnerk­arriere“, warnt Sascha Straub, Finanzexpe­rte bei der Verbrauche­rzentrale Bayern. Der beste Kredit für junge Leute sei ein Privatkred­it der Eltern – Abzahlungs­modalitäte­n lassen sich meist unkomplizi­ert regeln.

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FOTO: IMAGO IMAGES

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