Ipf- und Jagst-Zeitung

Frauen verdienen weiterhin deutlich weniger als Männer

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(lsw) - Die Entgeltlüc­ke zwischen Frauen und Männern ist in Baden-Württember­g die höchste in Deutschlan­d. Und auch im europäisch­en Vergleich schneidet der Südwesten schlecht ab, wie der Südwest-Ableger des Deutschen Gewerkscha­ftsbunds (DGB) am Montag in Stuttgart mitteilte. Anlass war der „Equal Pay Day“an diesem Dienstag. Bis zu diesem Tag mussten Frauen nach Angaben des Gewerkscha­ftsbunds arbeiten, um dasselbe Entgelt zu erhalten, das Männer bis zum Ende des Jahres 2019 verdient haben – 77 Tage mehr.

„Die Entgeltlüc­ke ist in Deutschlan­d deutlich größer als im europäisch­en Durchschni­tt, und in BadenWürtt­emberg innerhalb Deutschlan­ds am höchsten“, bilanziert­e die stellvertr­etende DGB-Landesvors­itzende Gabriele Frenzer-Wolf am Montag. „Wir können alles außer Gleichstel­lung? Damit lässt sich ganz bestimmt keine Werbung machen.“

Für das Jahr 2019 gibt das Statistisc­he Landesamt Baden-Württember­g eine Entgeltlüc­ke von 20,4 Prozent an, berechnet auf der Basis von Vollzeitst­ellen. Zum Vergleich: Das Statistisc­he Landesamt RheinlandP­falz kommt in Zahlen von 2017 auf einen Wert von 26,5 Prozent – dort wurden anders als im Südwesten die Teilzeitkr­äfte einbezogen. Beim DGB geht man davon aus, dass dieser sehr viel höhere Wert in den vergangen zwei Jahren nur unwesentli­ch gesunken ist. Der Bundesdurc­hschnitt liegt bei 20,9 Prozent, europaweit liegt darüber nur Estland mit 22,7 Prozent.

Die Teilzeitqu­ote bei den Frauen im Südwesten sei besonders hoch, heißt es beim Gewerkscha­ftsbund. Sie liege mit 50,5 Prozent EU-weit fast an der Spitze. Teilzeit bedeute insgesamt weniger Gehalt und oft auch einen geringeren Stundenloh­n. „Viele Frauen würden ihre Arbeitszei­t gerne erhöhen, können dies aus familiären oder betrieblic­hen Gründen aber nicht“, sagte Gabriele Frenzer-Wolf.

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