„Eisen“hält sich im Allgäu fit
Wie der Ex-Aalener Fußballprofi Fabian Menig die Zwangspause in Österreich erlebt
G- Das Coronavirus hat auch auf den Sport in Österreich massive Auswirkungen. Im Vergleich zu Deutschland war der südliche Nachbar sogar schon ein paar Tage früher in der Zwangspause. Schon am Dienstag in der vergangenen Woche stellte zum Beispiel die erste Fußballliga ihren Betrieb ein.
Die Pause ist im Moment bis Anfang April geplant. Betroffen davon ist auch Fabian Menig aus Ellerazhofen bei Leutkirch im Allgäu, der seit dieser Saison beim FC Admira Wacker Mödling spielt. Die österreichischen Verhältnisse bekommt er inzwischen nur noch aus der Ferne mit, weil er zurück ins Allgäu gereist ist und von dort beobachtet, wie sich die Lage entwickelt. „Das Wichtigste ist, dass erst wieder alles in geregelten Bahnen verläuft, bevor wir wieder an Fußball denken sollten“, sagt der 26-jährige Menig. Dass Fabian
Menig schon seit Mittwoch vergangener Woche im Allgäu ist, liegt daran, dass sein Arbeitgeber Mödling so etwas wie den Vorreiter in Österreich gespielt hat. Als der österreichische Ligabetrieb am Dienstag der vergangenen Woche wegen des Coronavirus eingestellt wurde, verzichtete die Admira als einzige Mannschaft auch gleich auf die normalen Trainingseinheiten. „Haltet euch fit“, gaben die Admira-Verantwortlichen den Spielern mit auf den Weg. Menig entschied, dass er das auch gut in der Heimat tun könnte. Kurzentschlossen machte er sich auf ins Allgäu. Viele Teamkollegen blieben noch, inzwischen seien aber alle ausländischen Spieler ausgereist, sagt Menig.
Mit nach Ellerazhofen gebracht hat Menig, der schon beim VfR Aalen und bei Preußen Münster als Profi gespielt hat und als Jugendlicher die Freiburger Fußballschule durchlief, einen festen Trainingsplan des Athletiktrainers. Täglich macht er Fitnessübungen,
die ohne Geräte und im Haus möglich sind. Dazu geht er einmal am Tag auf eine Joggingrunde. Ihm kommt es – im Gegensatz zu vielen seiner Mannschaftskollegen im dicht besiedelten Großraum Wien – entgegen, dass er viel Natur um sich hat und einfach auf Waldund Wiesenwegen laufen kann. Heißt: Überhaupt noch raus kann, ohne sich größere Gedanken machen zu müssen, auf zu viele Menschen zu treffen und sich einem Infektionsrisiko auszusetzen. Mit den Mitspielern, die in Österreich geblieben sind, ist er über die WhatsappGruppe der Mannschaft verbunden.
Langweilig ist es Fabian Menig auch abseits der individuellen Trainingseinheiten nicht. Denn er absolviert inzwischen schon sein zweites Fernstudium. Nach dem ersten Abschluss (in Sport und BWL) strebt er nun einen weiteren in Psychologie an. Am Ende dieses Weges soll die Zweitkarriere als Sportmentaltrainer
stehen. Noch aber hat Menig einige Jahre als Fußballprofi geplant. In seinem ersten Jahr in Österreich kämpft er mit Mödling um den Klassenerhalt. Von Anfang an hat er das Vertrauen des Trainers bekommen. Der als „Eisen“bekannte Menig musste aber seine robuste Spielweise etwas umstellen, weil es in der österreichischen Liga – im Gegensatz zur 3. Liga in Deutschland, wo er zuletzt mit Preußen Münster spielte – weniger körperlich, dafür technischer zugeht. „Wir wollen in der ersten Liga bleiben“, sagt Menig, der davon ausgeht, dass die Qualität im Mödlinger Kader dafür absolut ausreichend ist.
Bevor er sich aber weitere Gedanken um den Abstiegskampf machen kann, geht es darum, wann überhaupt wieder gespielt wird. Momentan ist die österreichische Liga bis Anfang April ausgesetzt. Ob dann schon wieder an Fußball zu denken ist, weiß keiner.