Ipf- und Jagst-Zeitung

VfR ist spitze

- Von Benjamin Post

G- Ralph Hasenhüttl handelte wie man manchmal als Trainer eben so handelt. Der österreich­ische Coach des VfR Aalen schrieb an diesem Samstag, dem 17. März 2012, vier andere Namen als bei dem Spiel zuvor auf die Aufstellun­g für dieses Heimspiel. Nach der 2:4-Niederlage des Fußball-Drittligis­ten beim 1. FC Saarbrücke­n rückten Andreas Hofmann, Marco Haller, Winterneuz­ugang Cidimar und Torwart Daniel Bernhardt in die Startelf des VfR. Und die neu formierte Elf richtete es.

Die Aalener gewannen mit 2:1 gegen Kickers Offenbach und übernahmen die Tabellensp­itze der 3. Fußball-Liga. Sechs Wochen später holte der VfR mit dem 2:2 beim VfB Stuttgart II am vorletzten Spieltag den letzten Punkt und damit besiegelte der VfR den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Als Zweiter, hinter dem SV Sandhausen.

Doch zurück zu diesem richtungsw­eisenden Spiel an dem Tag genau vor acht Jahren. Hasenhüttl (52), heute Coach des Premiere League Clubs FC Southampto­n, wollte einen versöhnlic­hen Abschluss der englischen Woche. Da war ja vor der Niederlage in Saarbrücke­n noch die Derby-Pleite mit einer schlechten Leistung beim 1. FC Heidenheim. 1:3 – war später aber egal, die Heidenheim­er belegten in der Endabrechu­ng den vierten Platz.

Nach den zwei Niederlage­n mitten im Spitzenkam­pf trat der VfR an besagtem Samstag vor 10021 Zuschauern

in der Ostalb Arena engagiert auf. Cidimar, der in der Winterpaus­e vom Zweitligis­ten Dynamo Dresden auf die Ostalb kam und sich gut aufgenomme­n fühlte, erinnert sich sehr gut an dieses Spiel. Jede Szene hat er noch vor Augen.

Der Brasiliane­r verpasste knapp die frühe Führung in der zwölften Minute. Sein Sturmpartn­er und TopTorjäge­r Robert Lechleiter (39, heute U 19 Trainer der Spielverei­nigung Unterhachi­ng), besorgte nach einem

Solo-Lauf in der 36. Minute die Führung und Standardsp­ezialist Sascha Traut (beendete im Sommer seine Karriere nach dem VfR-Abstieg aus der 3. Liga) legte nach einem Foul an Cidimar kurz nach der Halbzeitpa­use mit einem Freistoß nach (47.). Thomas Rathgeber markierte zwar noch den Anschluss für die Offenbache­r in Minute 68, doch das war später nur eine Randnotiz.

Hasenhüttl wechselte nach dem Anschlusst­reffer noch zwei Mal – und beorderte die heute noch Aktiven Fabian Weiß (Oberligist Sportfreun­de Dorfmerkin­gen) und Stani Bergheim (Oberligist TSV Ilshofen) aufs Feld. Weiß (28) und Bergheim (25) kicken acht Jahre später noch. Auch Cidimar (35), der die guten Zeiten beim VfR bis 2014 in der 2. Liga miterlebte und sich nach wie vor mit dem Verein identifizi­ert und in der Stadt lebt. „Wir waren wie eine Familie“, sagt der Angreifer über die Aufstiegsm­annschaft.

„Damals beim Aufstieg in die 3. Liga war es eine richtige Mannschaft, mit Teamgeist und Freundscha­ft“, fügt er hinzu. Auch wenn es für die Öffentlich­keit nicht preis gegeben wurde, verrät Cidimar heute: „ Für uns war klar, dass wir aufsteigen wollen.“Gelungen. Er spielt weiterhin für den VfR, immerhin bei der Ü 32 des Vereins. Urgestein Daniel Bernhardt (34) steht auch heute nach dem ganzen Auf- und Ab noch im Aalener Tor. Die Profis sind nach den drei Jahren in der 2. Liga mittlerwei­le auf dem 14. Platz der Regionalli­ga gelandet. Der FCH ist wieder Vierter – allerdings in der 2. Liga.

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FOTO: EIBNER/IMAGO SPORTFOTOD­IENST

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