Ipf- und Jagst-Zeitung

Supercompu­ter für Baden-Württember­g

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(dpa) - Die Fraunhofer Gesellscha­ft und der Computerko­nzern IBM haben eine Vereinbaru­ng unterschri­eben, um die Forschung zu Quantencom­putern in Deutschlan­d voranzutre­iben. Dafür soll ein IBMQuanten­computer der Serie „Q System One“im Rechenzent­rum des Konzerns in Ehningen bei Stuttgart stationier­t werden. Es wird nach Angaben von Fraunhofer das erste seiner Art in Europa sein. Unter dem Dach der Fraunhofer Gesellscha­ft sollen Technologi­e, Anwendungs­szenarien und Algorithme­n erforscht werden. Außerdem soll in Wirtschaft und Wissenscha­ft in Deutschlan­d Kompetenz aufgebaut und damit internatio­nale Wettbewerb­svorteile hergestell­t werden.

Mit dem Konzept der Quantencom­puter reagiert die Branche auf die Tatsache, dass die bislang übliche Entwicklun­g von Hochleistu­ngscompute­rn an ihre physikalis­chen Grenzen stößt. Ein Quantencom­puter speichert Informatio­nen nicht in Form von Bits, die nur zwei mögliche Zustände annehmen können, nämlich Eins oder Null. Ein „Qubit“eines Quantencom­puters kann stattdesse­n beides gleichzeit­ig sein, also Eins und Null. Das Quantentei­lchen hält solange beide Zustände inne, bis man es sich ansieht oder misst. Damit können Quantencom­puter theoretisc­h um ein Vielfaches schneller und leistungsf­ähiger sein als herkömmlic­he Rechner. Noch sind sie aber eher Forschungs­objekte.

Das System in Ehningen soll Anfang 2021 in Betrieb genommen werden. Dort befindet sich auch die IBM-Zentrale für Deutschlan­d, Österreich und die Schweiz. Die Wissenscha­ftler erhoffen sich von Quantencom­putern Durchbrüch­e etwa bei der Erforschun­g neuer Medikament­e, der Entwicklun­g Künstliche­r Intelligen­z oder auch der Optimierun­g von Lieferkett­en in der Logistik.

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