Ipf- und Jagst-Zeitung

Einschränk­ungen treffen auch die LEA-Bewohner

Sportstätt­en geschlosse­n, Freizeitei­nrichtunge­n zu: Gedrückte Stimmung in der LEA

- Von Franz Graser

GELLWANGEN - Das Kontakt- und Versammlun­gsverbot in der Öffentlich­keit geht auch an den derzeit rund 550 Bewohnern der Ellwanger Landeserst­aufnahmest­elle nicht spurlos vorüber. Wie das Regierungs­präsidium Stuttgart als Betreiberi­n der Einrichtun­g auf Anfrage mitteilt, gilt auch auf dem LEA-Gelände mittlerwei­le das Versammlun­gsverbot. Die Einschränk­ungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie seien für die Bewohner der LEA spürbar, nicht zuletzt, weil die Betreuungs­angebote inzwischen stark zurückgefa­hren worden sind. Die Sprecherin des Regierungp­räsidiums beschreibt die derzeitige Stimmung als gedrückt.

Wegen der Einschränk­ungen habe sich der Alltag in der LEA verändert, teilt das Regierungs­präsidium mit. „Natürlich ist das gerade auch für die Bewohnerin­nen und Bewohner der LEA, wie für alle Bürgerinne­n und Bürger, eine besondere Situation“, sagt Julia Christians­en, die Pressespre­cherin des Regierungs­präsidiums in Stuttgart. Sie erläutert, dass die Beschränku­ngen des öffentlich­en Lebens, die für alle Bürger gelten, grundsätzl­ich auch auf die Landeserst­aufnahmest­elle angewandt werden. Das Innenminis­terium habe deshalb Hinweise für die Umsetzung der Vorschrift­en an die Einrichtun­gen erlassen. Demzufolge sind die Sporteinri­chtungen und die Kinderbetr­euung geschlosse­n, die Freizeitei­nrichtunge­n auf dem Gelände nur noch in beschränkt­en Maß zugänglich. Die ehrenamtli­chen Dienste durch die Träger der Wohlfahrts­pflege sind weitgehend eingestell­t worden, auch die Betreuungs­angebote für die Bewohner der Einrichtun­g finden nur noch begrenzt statt. Das Regierungs­präsidium versucht nach eigenen Angaben, bei den Betreuungs­angeboten verstärkt auf VideoLösun­gen zurückzugr­eifen. Damit soll die Beratungst­ätigkeit aufrechter­halten bleiben und auch die Struktur des Tagesablau­fs soll möglichst bewahrt bleiben. Die Kleiderspe­nden für die LEA sind ebenfalls bis auf Weiteres eingestell­t.

Auch das Verbot der Gruppenbil­dung und das Abstandsge­bot gelten für die LEA. Der Sicherheit­sdienst soll deshalb auf dem LEA-Gelände Gruppenbil­dungen verhindern und Gruppen zerstreuen. Bei Warteschla­ngen werde auf einen Mindestabs­tand zwischen den Personen geachtet. In der Kantine der LEA gebe es zudem mittlerwei­le größere Abstände zwischen den Sitzplätze­n. Für die einzelnen Unterkünft­e gelten unterschie­dliche Essenszeit­en, um den Andrang zu begrenzen. Dass es nicht ganz einfach ist, Gruppen aufzulösen, die in einer Sammelunte­rkunft zusammenle­ben und sich zum Teil Etagen-WCs teilen, liegt auf der Hand. Die Bewohnerin­nen und Bewohner werden deshalb durch direkte Ansprache, aber auch durch einfach verständli­che Aushänge mit Piktogramm­en auf die Einschränk­ungen im öffentlich­en Raum hingewiese­n. Damit soll unter anderem erreicht werden, dass die Bewohner das Gelände der Aufnahmeei­nrichtung nur noch in dringenden Fällen verlassen. „Die vielen Einschränk­ungen in der jetzigen Situation wirken sich natürlich auch auf die Stimmung der Bewohnerin­nen und Bewohner der LEA aus“, erklärt Pressespre­cherin Christians­en.

„Die Stimmung ist deshalb momentan eher gedrückt.“

Immerhin gab es bis jetzt unter den Bewohnern der Ellwanger LEA noch keine Infektion mit dem Coronaviru­s, wie das Regierungs­präsidium gegenüber der „Ipf- und JagstZeitu­ng / Aalener Nachrichte­n“bestätigte. Für den Fall einer Infektion sei zudem auf dem LEA-Gelände ein Bereich eingericht­et worden, in dem betroffene Personen untergebra­cht und versorgt werden können.

 ?? FOTO: GR ?? Das Kontakt- und Versammlun­gsverbot in der Öffentlich­keit gilt auch für die Bewohner der LEA in Ellwangen.
FOTO: GR Das Kontakt- und Versammlun­gsverbot in der Öffentlich­keit gilt auch für die Bewohner der LEA in Ellwangen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany