Einschränkungen treffen auch die LEA-Bewohner
Sportstätten geschlossen, Freizeiteinrichtungen zu: Gedrückte Stimmung in der LEA
GELLWANGEN - Das Kontakt- und Versammlungsverbot in der Öffentlichkeit geht auch an den derzeit rund 550 Bewohnern der Ellwanger Landeserstaufnahmestelle nicht spurlos vorüber. Wie das Regierungspräsidium Stuttgart als Betreiberin der Einrichtung auf Anfrage mitteilt, gilt auch auf dem LEA-Gelände mittlerweile das Versammlungsverbot. Die Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie seien für die Bewohner der LEA spürbar, nicht zuletzt, weil die Betreuungsangebote inzwischen stark zurückgefahren worden sind. Die Sprecherin des Regierungpräsidiums beschreibt die derzeitige Stimmung als gedrückt.
Wegen der Einschränkungen habe sich der Alltag in der LEA verändert, teilt das Regierungspräsidium mit. „Natürlich ist das gerade auch für die Bewohnerinnen und Bewohner der LEA, wie für alle Bürgerinnen und Bürger, eine besondere Situation“, sagt Julia Christiansen, die Pressesprecherin des Regierungspräsidiums in Stuttgart. Sie erläutert, dass die Beschränkungen des öffentlichen Lebens, die für alle Bürger gelten, grundsätzlich auch auf die Landeserstaufnahmestelle angewandt werden. Das Innenministerium habe deshalb Hinweise für die Umsetzung der Vorschriften an die Einrichtungen erlassen. Demzufolge sind die Sporteinrichtungen und die Kinderbetreuung geschlossen, die Freizeiteinrichtungen auf dem Gelände nur noch in beschränkten Maß zugänglich. Die ehrenamtlichen Dienste durch die Träger der Wohlfahrtspflege sind weitgehend eingestellt worden, auch die Betreuungsangebote für die Bewohner der Einrichtung finden nur noch begrenzt statt. Das Regierungspräsidium versucht nach eigenen Angaben, bei den Betreuungsangeboten verstärkt auf VideoLösungen zurückzugreifen. Damit soll die Beratungstätigkeit aufrechterhalten bleiben und auch die Struktur des Tagesablaufs soll möglichst bewahrt bleiben. Die Kleiderspenden für die LEA sind ebenfalls bis auf Weiteres eingestellt.
Auch das Verbot der Gruppenbildung und das Abstandsgebot gelten für die LEA. Der Sicherheitsdienst soll deshalb auf dem LEA-Gelände Gruppenbildungen verhindern und Gruppen zerstreuen. Bei Warteschlangen werde auf einen Mindestabstand zwischen den Personen geachtet. In der Kantine der LEA gebe es zudem mittlerweile größere Abstände zwischen den Sitzplätzen. Für die einzelnen Unterkünfte gelten unterschiedliche Essenszeiten, um den Andrang zu begrenzen. Dass es nicht ganz einfach ist, Gruppen aufzulösen, die in einer Sammelunterkunft zusammenleben und sich zum Teil Etagen-WCs teilen, liegt auf der Hand. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden deshalb durch direkte Ansprache, aber auch durch einfach verständliche Aushänge mit Piktogrammen auf die Einschränkungen im öffentlichen Raum hingewiesen. Damit soll unter anderem erreicht werden, dass die Bewohner das Gelände der Aufnahmeeinrichtung nur noch in dringenden Fällen verlassen. „Die vielen Einschränkungen in der jetzigen Situation wirken sich natürlich auch auf die Stimmung der Bewohnerinnen und Bewohner der LEA aus“, erklärt Pressesprecherin Christiansen.
„Die Stimmung ist deshalb momentan eher gedrückt.“
Immerhin gab es bis jetzt unter den Bewohnern der Ellwanger LEA noch keine Infektion mit dem Coronavirus, wie das Regierungspräsidium gegenüber der „Ipf- und JagstZeitung / Aalener Nachrichten“bestätigte. Für den Fall einer Infektion sei zudem auf dem LEA-Gelände ein Bereich eingerichtet worden, in dem betroffene Personen untergebracht und versorgt werden können.