Land vergibt Zuschüsse für Wasserbauten
Die Wasserqualität soll gesteigert und der Mensch vor Hochwasser geschützt werden
GBOPFINGEN/KIRCHHEIM/RIESBÜRG - Rund vier Millionen Euro investiert das Land in den Wasserbau in der Region. Gemeinden und Zweckverbände sollen mit den Geldern die Qualität des Wassers sichern und die Abwasserreinigung modernisieren.
Wasser ist eine wertvolle Ressource und ist deshalb auch das am besten kontrollierte Lebensmittel. Reinigungs- und Filteranlagen sorgen für die gleichbleibend hohe Wasserqualität. Gleichzeitig schützen große Rückhaltebecken und Staubecken die Menschen vor Hochwasser und Überschwemmungen. Solche technischen Anlagen kosten Geld und müssen zudem laufend gewartet oder erneuert werden.
Das Land investiert nun rund vier Millionen Euro in die Wasserbauten in der Region. Von den vier Millionen Euro fließen unter anderem 259 000 Euro in das Regenüberlaufbecken an der Kläranlage in Kirchheim am Ries. 351 000 Euro erhält Bopfingen für den Bau und die Ertüchtigung mehrerer Regenüberlaufbecken und ein Hochwasserrückhaltebecken. Die Gemeinde Riesbürg erhält 289 000 Euro für die Herstellung der Durchgängigkeit ihres Röhrbaches bei der Waldmühle. Der Wasserverband Obere Jagst erhält für die Sicherheitsanpassung am Bucher Stausee 770 000 Euro.
Wie wichtig Wasserbauten für den Hochwasserschutz sind, wissen die Menschen auf der Ostalb nur zu genau. 1973 richtete ein Jahrhunderthochwasser große Schäden in der
Region rund um Bopfingen an. Das Hochwasser gefährdete damals sogar die Abhaltung der Ipfmesse. Die gesamte Vergnügungsmeile stand damals kniehoch unter Wasser.
Weitere große Überschwemmungen in den Jahren 1980, 1982, 1984, 1987 und 1990 in Kerkingen, Oberdorf, Bopfingen und der Gemeinde Unterschneidheim richteten nochmals große Schäden an. Dies war unter anderem auch die Geburtsstunde des Wasser- und Bodenverbandes Sechta-Eger, die sich den Hochwasserschutz zu ihrer Aufgabe gemacht hat. Ihre Mitglieder sind die Städte Bopfingen und Lauchheim sowie die Gemeinden Tannhausen, Unterschneidheim, Kirchheim und Riesbürg.
Der beinahe vier Jahre dauernden gründlichen Planungsphase für den Hochwasserschutz folgte eine relativ kurze Bauphase von 1994 bis 2005 in der zusammengefasst zehn Bauprojekte für Rückhaltebecken und andere Hochwasserschutzmaßnahmen umgesetzt wurden. Insgesamt wurden 14 Millionen Euro darin investiert.
Ein angenehmer Effekt dieses Großbauprojekts im Raum Bopfingen war, dass dadurch auch eine einmalig-ursprüngliche und wertvolle Naturlandschaft entlang der Schneidheimer Sechta und der Eger entstanden ist. Der Hochwasserschutz mit Köpfchen hat eine eindrucksvolle Natur mit einem seltenen Artenreichtum geschaffen. Heute weiden Auerochsen auf großen Flächen vor der Kulisse des Ipfs und seltene Vogelarten wie der Eisvogel haben dort wieder eine Heimat gefunden.