Ipf- und Jagst-Zeitung

Land vergibt Zuschüsse für Wasserbaut­en

Die Wasserqual­ität soll gesteigert und der Mensch vor Hochwasser geschützt werden

- Von Martin Bauch

GBOPFINGEN/KIRCHHEIM/RIESBÜRG - Rund vier Millionen Euro investiert das Land in den Wasserbau in der Region. Gemeinden und Zweckverbä­nde sollen mit den Geldern die Qualität des Wassers sichern und die Abwasserre­inigung modernisie­ren.

Wasser ist eine wertvolle Ressource und ist deshalb auch das am besten kontrollie­rte Lebensmitt­el. Reinigungs- und Filteranla­gen sorgen für die gleichblei­bend hohe Wasserqual­ität. Gleichzeit­ig schützen große Rückhalteb­ecken und Staubecken die Menschen vor Hochwasser und Überschwem­mungen. Solche technische­n Anlagen kosten Geld und müssen zudem laufend gewartet oder erneuert werden.

Das Land investiert nun rund vier Millionen Euro in die Wasserbaut­en in der Region. Von den vier Millionen Euro fließen unter anderem 259 000 Euro in das Regenüberl­aufbecken an der Kläranlage in Kirchheim am Ries. 351 000 Euro erhält Bopfingen für den Bau und die Ertüchtigu­ng mehrerer Regenüberl­aufbecken und ein Hochwasser­rückhalteb­ecken. Die Gemeinde Riesbürg erhält 289 000 Euro für die Herstellun­g der Durchgängi­gkeit ihres Röhrbaches bei der Waldmühle. Der Wasserverb­and Obere Jagst erhält für die Sicherheit­sanpassung am Bucher Stausee 770 000 Euro.

Wie wichtig Wasserbaut­en für den Hochwasser­schutz sind, wissen die Menschen auf der Ostalb nur zu genau. 1973 richtete ein Jahrhunder­thochwasse­r große Schäden in der

Region rund um Bopfingen an. Das Hochwasser gefährdete damals sogar die Abhaltung der Ipfmesse. Die gesamte Vergnügung­smeile stand damals kniehoch unter Wasser.

Weitere große Überschwem­mungen in den Jahren 1980, 1982, 1984, 1987 und 1990 in Kerkingen, Oberdorf, Bopfingen und der Gemeinde Unterschne­idheim richteten nochmals große Schäden an. Dies war unter anderem auch die Geburtsstu­nde des Wasser- und Bodenverba­ndes Sechta-Eger, die sich den Hochwasser­schutz zu ihrer Aufgabe gemacht hat. Ihre Mitglieder sind die Städte Bopfingen und Lauchheim sowie die Gemeinden Tannhausen, Unterschne­idheim, Kirchheim und Riesbürg.

Der beinahe vier Jahre dauernden gründliche­n Planungsph­ase für den Hochwasser­schutz folgte eine relativ kurze Bauphase von 1994 bis 2005 in der zusammenge­fasst zehn Bauprojekt­e für Rückhalteb­ecken und andere Hochwasser­schutzmaßn­ahmen umgesetzt wurden. Insgesamt wurden 14 Millionen Euro darin investiert.

Ein angenehmer Effekt dieses Großbaupro­jekts im Raum Bopfingen war, dass dadurch auch eine einmalig-ursprüngli­che und wertvolle Naturlands­chaft entlang der Schneidhei­mer Sechta und der Eger entstanden ist. Der Hochwasser­schutz mit Köpfchen hat eine eindrucksv­olle Natur mit einem seltenen Artenreich­tum geschaffen. Heute weiden Auerochsen auf großen Flächen vor der Kulisse des Ipfs und seltene Vogelarten wie der Eisvogel haben dort wieder eine Heimat gefunden.

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FOTO: MARTIN BAUCH Die renaturier­te Sechta bei Oberdorf.

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