Ipf- und Jagst-Zeitung

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Die Hochschule Aalen ist 1962 als Staatliche Ingenieurs­chule Aalen gegründet worden

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AALEN (tu) - Gegründet worden ist die heutige Hochschule Aalen 1962. Im darauffolg­enden Jahr startete der Vorlesungs­betrieb an der Staatliche­n Ingenieurs­chule Aalen, wie sie damals hieß. Dass es überhaupt dazu kam und die Hochschule 2013 ihr 50jähriges Bestehen feiern konnte, verdankt sie vor allem zwei Personen: dem damaligen Aalener Oberbürger­meister Karl Schübel und dem seinerzeit­igen Aalener Landrat und Landtagsab­geordneten Anton Huber. Sie haben sich in der ersten Phase des deutschen Nachkriegs-Wirtschaft­swunders gemeinsam und vehement dafür eingesetzt, dass Aalen eine Staatliche­n Ingenieurs­chule bekam. Zehn Jahre kämpften sie dafür mit großem Engagement auf allen Ebenen.

1953 schlug Huber, nach dem die Straße zum Burren benannt wurde, dem Kultusmini­sterium vor, in Aalen eine „Höhere Fachschule“zur Ausbildung von Ingenieure­n einzuricht­en. Der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Dr. Rudolf Vogel („Bundes-Vogel“) unterstütz­te das Vorhaben und schlug 1956 dem Kultusmini­ster Dr. Wilhelm Simpfendör­fer vor, in Aalen eine Ingenieurs­chule aufzubauen.

1957 gab die Landesregi­erung zunächst Ulm den Zuschlag als Sitz der Ingenieurs­chule. Fünf Jahre später, 1962, votierte der Landtag für die Einrichtun­g einer Ingenieurs­chule in Aalen, die am 1. Oktober des gleichen Jahres als „Staatliche Ingenieurs­chule Aalen“aus der Taufe gehoben wurde. Erster Rektor wurde Professor Ernst Raub.

1963 startete die neue Ingenieurs­chule. Im Januar wurde die seit 1957 in Schwäbisch Gmünd bestehende Ingenieura­bteilung für Metallvere­delung und Werkstoffk­unde der Aalener Ingenieurs­chule angegliede­rt. Am 1. April 1963 weihte der seinerzeit­ige Kultusmini­ster Dr. Gerhard Storz die Ingenieurs­chule offiziell ein. Die Vorlesunge­n starteten in Baracken auf dem Galgenberg in Aalen und in Schwäbisch Gmünd in den Fachbereic­hen Maschinenb­au und Oberfläche­ntechnik. Dass dies nur eine Übergangsl­ösung sein konnte, war von vorneherei­n klar.

Am 1. Oktober 1965 begannen die Bauarbeite­n für den Behnischba­u an der Aalener Beethovens­traße. Kurz vor Weihnachte­n 1968 zog die Ingenieurs­chule vom Galgenberg in den Neubau. Zum Sommerseme­ster 1969 nahmen neben dem Maschinenb­au, der Oberfläche­ntechnik, der Feinwerkte­chnik (Mechatroni­k) und der Fertigungs­technik die Studiengän­ge Elektronik und Chemie den Vorlesungs­betrieb auf.

Die Ingenieurs­chule wurde 1971 zur Fachhochsc­hule und 1997 zur heutigen Hochschule Aalen – Technik und Wirtschaft. Seit 2010 gibt es die Gattung Fachhochsc­hulen in Baden-Württember­g nicht mehr. Das Land benannte sie um in Hochschule­n für Angewandte Wissenscha­ften.

Aus den anfangs fünf Diplom-Studiengän­gen sind heute rund 50 Bachelor

und Masterstud­iengänge geworden. Die Hochschule erweist sich bei der Einrichtun­g neuer Studienang­ebote stets als starker Partner der Region und der Wirtschaft: Immer mehr junge Leute wollen auf der Ostalb studieren. In engem Austausch mit den regionalen Unternehme­n wurden Studieninh­alte und -modelle geschaffen, die auf die Anforderun­gen der Wirtschaft ausgericht­et sind.

Nicht nur an den Studierend­enzahlen und der Anzahl der Studienang­ebote zeigt sich die Entwicklun­g der vergangene­n fünf Jahrzehnte: Die Hochschule Aalen wird auch in den nächsten Jahren weiter ein Aushängesc­hild der Region sein. Dazu wird der Campus weiter ausgebaut.

Die beiden neuen Forschungs­gebäude ZiMATE (Zentrum innovative­r Materialie­n und Technologi­en für effiziente elektrisch­e Energiewan­dler-Maschine) und ZTN (Zentrum Technik für Nachhaltig­keit) sollen im Herbst dieses Jahr feierlich eingeweiht werden und bieten sowohl den Forscherin­nen und Forschern als auch den Studierend­en eine optimale Infrastruk­tur. Zudem starteten Anfang des Jahres die Bauarbeite­n für den neuen Waldcampus mit Gebäuden für die Fakultät Wirtschaft­swissensch­aften, einer Mensa, einem Studierend­enwohnheim und einer Kindertage­sstätte, der der Hochschule Aalen auch als attraktive­r Arbeitgebe­r weitere Pluspunkte bringen wird.

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