Ipf- und Jagst-Zeitung

Die Architekte­n der Netze von morgen

GeoData ist ein wichtiger Partner der Kommunen bei der Planung von Breitbandn­etzen, denkt aber schon an die Lösungen der Zukunft

- Von Franz Graser Von der Planung der Netze über den Bau bis hin zur Dokumentat­ion reicht das Aufgabensp­ektrum des Westhausen­er Unternehme­ns GeoData.

GWESTHAUSE­N - Für viele Kommunen hat der Ausbau des Breitbandn­etzes mittlerwei­le höchste Priorität. Das war nicht immer so: Vor zehn bis 15 Jahren war hier noch massive Überzeugun­gsarbeit fällig, erinnert sich Rudi Feil, der Gründer von GeoData. Heute ist das Westhausen­er Unternehme­n ein wichtiger Partner der Gemeinden bei der Planung des Netzausbau­s. Doch das Unternehme­n denkt bereits weiter.

Schnelles Internet ist mittlerwei­le für viele Gemeinden in der Region praktisch genauso wichtig wie die Versorgung mit Wasser oder Elektrizit­ät. Unternehme­n machen ihre Standorten­tscheidung davon abhängig, ob Breitband am Ort verfügbar ist. Aber auch für Familien, die sich niederlass­en wollen, ist eine schnelle Internetan­bindung längst nicht mehr nur Nebensache. Denn spätestens mit dem Thema Corona ist die Frage, ob man von zuhause seiner Arbeit nachgehen kann, akut geworden. Und sie wird voraussich­tlich auch nichts mehr von ihrer Aktualität verlieren.

„Seit 15 Jahren beschäftig­en wir uns überwiegen­d mit den Themen Breitband, Breitbandb­eratung sowie der Planung und dem Bau von Telekommun­ikationsne­tzen. Hier sind wir für etwa 1000 kommunale und regionale Kunden deutschlan­dweit aktiv. Wir zählen aber auch die größeren Telekommun­ikationsun­ternehmen zu unseren Kunden“, umschreibt Unternehme­nsgründer Rudi Feil das Tätigkeits­feld des Betriebs. Etwa 100 Mitarbeite­r sind für das mittlerwei­le 30 Jahre alte Unternehme­n tätig, die meisten davon am Stammsitz in Westhausen. Daneben gibt es Niederlass­ungen in Kiel und Zürich.

Welche Bedeutung das Thema Breitband einmal bekommen würde, sei vielen Kommunen vor zehn oder 15 Jahren noch nicht klar gewesen. „Da sind wir von Gemeinde zu Gemeinde

gegangen und haben Überzeugun­gsarbeit geleistet“, erinnert sich Feil. Mittlerwei­le sei es so, dass der Breitbanda­usbau bei fast jeder Gemeindera­tssitzung in der Region zur Sprache komme. Teil der Beratungsl­eistungen für die Kommunen sei nicht nur die Planung, sondern auch die Beantragun­g der Fördergeld­er sowie die Begleitung der Ausbauproj­ekte.

Aber es bleibt nicht bei der Planung und dem Ausbau der Glasfasern­etze. Die nächsten Schritte werden bereits vorausgeda­cht. Denn in Zukunft geht es nicht nur um die Netze selbst, sondern vor allem um die Lösung

konkreter Aufgaben vor Ort. Wolfgang Weiß, der Geschäftsf­ührer der GeoData-Tochterges­ellschaft ZDE (Zentrum für Digitale Entwicklun­g), nennt hier zum Beispiel den Hochwasser­schutz, die Energiever­sorgung, CO2-Reduzierun­g, das Parkraum-Management oder auch die Steuerung des Verkehrs und die Optimierun­g der Mobilität.

Gerade aus Kostengrün­den sei es wichtig, die digitale Infrastruk­tur der Kommunen nicht nur für die nächsten zehn Jahre zu planen. „Der größte Kostenante­il ist der Tiefbau“, sagt GeoData-Gründer Rudi Feil. „Und deshalb müssen Sie das Netz für die nächsten 30 Jahre bauen. Und da müssen wir weiter denken. Wie sieht es 2030, 2040, 2050 aus?“

So müsse man sich zum Beispiel überlegen, die Straßenleu­chten im Ort in das Netz einzubezie­hen, erläutert Wolfgang Weiß. Die Leuchten eigneten sich etwa dazu, um daran Sensoren anzubringe­n, mit denen man die Verkehrsod­er die Luftbelast­ung messen könne. Und diese Daten könne man dann in entspreche­nden Anwendunge­n einsetzen. Das Zauberwort heißt: Konvergent­e Netze. Also Glasfaser, Mobilfunkn­etze und Sensornetz­e so einsetzen, dass sie die Basis für die Lösungen der Zukunft liefern.

Die Menschen, die diese Netze und Anwendunge­n entwerfen und bei der Umsetzung dabei sein wollen, kommen aus unterschie­dlichen Bereichen. „Das Berufsbild, das wir fordern, gibt es so eigentlich nicht“, sagt Firmengrün­der Rudi Feil. „Vom Elektriker über den Vermessung­stechniker, den Bautechnik­er bis zum Bauingenie­ur können wir alles einsetzen.“ Auch berufsfrem­de Quereinste­iger erhalten eine Chance: „Sie müssen nur begeistert sein und sich für neue Themen interessie­ren“, so Feil. Die unternehme­nseigene Akademie macht die Mitarbeite­r fit für die vielfältig­en Aufgaben. Darüber hinaus gibt es intensive Kontakte zu den Hochschule­n in der Region.

Eine hohe Affinität zu digitalen Themen sieht Wolfgang Weiß als wichtige Voraussetz­ung für Kandidaten, die sich für eine Tätigkeit bei GeoData und der Tochterges­ellschaft ZDE interessie­ren. „Das heißt aber nicht, dass wir nur IT’ler haben“, schränkt Weiß ein. „Wir brauchen ein räumliches Verständni­s, damit man verstehen kann, wie sich Kommunen und Regionen entwickeln. Und wir brauchen ein gutes Verständni­s dafür, wie man mit Kunden und Projekten umgeht“, so Weiß.

Das gilt nicht zuletzt im Umgang mit den Kommunen, die einen großen Teil der Kunden ausmachen, sagt Weiß. „Man muss mit den Menschen umgehen können und wollen. Das ist eine zentrale Voraussetz­ung. Und die zweite Qualifikat­ion ist, Projekte strukturie­ren und abarbeiten zu können. Denn der Kunde erwartet Ergebnisse zu definierte­n Zeiten.“

Ein herausford­erndes Profil. Dem steht aber ein Unternehme­n gegenüber, das viel bietet: Weiterbild­ungen oder ein betrieblic­hes Gesundheit­smanagemen­t. Von der OnlinePlat­tform Kununu und der Zeitschrif­t „Focus“gab es bereits Auszeichnu­ngen als „Top-Company“beziehungs­weise als „Top-Arbeitgebe­r Mittelstan­d“. Mehr noch: „Die Leute sind begeistert, Zukunft zu gestalten“, sagt Rudi Feil. „Da stehen alle dahinter. Da merkt man, dass es allen im Haus Spaß macht.“

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FOTO: GEODATA

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