Wenn der stärkste Gegner neben dem Platz lauert
Ungeschlagen unter Neu-Trainer Manfred Raab: Wie der Landesligist SV Neresheim in der Coronakrise agiert
GNichts geht mehr. Auch in der Landesliga ruht der Ball. Bis zum 20. April gilt auch hier die Ansage des Verbandes. Doch Landesliga-Trainer Manfred Raab hofft zwar, glaubt aber nicht, dass er mit seinem SV Neresheim dann an die erfolgreiche Zeit vor der Coronakrise anknüpfen darf.
Sie waren gut drauf. In sieben Spielen unter der Leitung von Trainer Manfred Raab mussten die Spieler aus Neresheim bislang keine Niederlage hinnehmen. Das bedeutet derzeit den 9. Platz in der Landesliga. Das Ziel, der Klassenerhalt, mehr als nur machbar. Nun aber ist die Mannschaft zum Zusehen verdammt – wie die gesamte Sportwelt nahezu rund um den gesamten Globus. Denn aufgrund der anhaltenden Coronakrise ist nun völlig offen, ob und wenn ja wann die Fußballer wieder auf den Rasen dürfen. „Ich glaube nicht an den 20. April“, sagt Raab, der eine Verlängerung der Spielaussetzung für „sehr wahrscheinlich“hält. In 14 Tagen werde man da vielleicht mehr sagen können.
Die Pause war „ein Schlag“für die Mannschaft. Denn die Jungs waren aus einer „guten“Vorbereitung heraus mit einem 2:0-Sieg über Köngen in das Pflichtspieljahr 2020 gestartet. Die drei namhaften Neuzugängen spielten dabei allerdings noch eine
„untergeordnete Rolle“. Lediglich Adnan Zahirovic (30 Jahre, Mittelfeld) durfte sein Können ein erstes Mal für den SV Neresheim unter Beweis stellen. „Es war ein guter Einstand“, sagt Raab und fügt an: „Er war zuletzt ohne Spielpraxis.“Marc Onouha (20 Jahre, Mittelfeld) dagegen durfte gegen Köngen noch nicht ran.
„Er kam mit gesundheitlichen Problemen zu uns und ist daher noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte“, klärt Raab auf. Auch der dritte Winterneuzugang des SV Neresheim braucht Zeit, die er jetzt unfreiwillig mehr als genügend bekommt. Stefan Baric (29 Jahre alter Stürmer, hatte zuletzt Oberschenkelprobleme) wurde von Raab geschont.
„Bei ihm wollte ich im Spiel gegen Köngen kein Risiko eingehen“, so Raab weiter. Nun also sind alle Spieler zu Hause und müssen sich selbst fit halten. „Ich haben den Jungs ein paar Dinge mit auf den Weg gegeben“, erklärt Raab. Dabei gehe es um Grundlagen wie Ausdauer und Fitness. Umgesetzt
wird das Ganze, wie im modernen Fußball üblich, mittels einer App. „Da bekomme ich dann auch manchmal ein Feedback“, so Raab. Er selbst zieht nach seinen sieben Spielen auf der Trainerbank des Landesligisten aus Neresheim ein erstes „positives Fazit“.
„Ich wurde in Neresheim von Beginn an sehr gut aufgenommen und der Erfolg hat sich auch sofort eingestellt“, sagt Raab nicht unzufrieden. Sportlich war der SV Neresheim damit auf dem besten Wege sich schnell den Klassenerhalt zu sichern und dann vielleicht sogar „den einen oder anderen Platz“weiter vorne in der Tabelle zu erspielen. Sportlich denkbar.
Nun müssen andere entscheiden, ob und wann der SV Neresheim wieder auf den Rasen darf. „Wir haben noch etwas Luft“, sagt Raab mit einem Blick auf den Terminkalender des Jahres 2020.
So ist das eben, wenn der stärkste Gegner einer erfolgreichen Mannschaften eben neben dem Platz lauert.
„Ich glaube nicht an den 20. April.“