Ipf- und Jagst-Zeitung

Wenn der stärkste Gegner neben dem Platz lauert

Ungeschlag­en unter Neu-Trainer Manfred Raab: Wie der Landesligi­st SV Neresheim in der Coronakris­e agiert

- Von Sebastian van Eeck

GNichts geht mehr. Auch in der Landesliga ruht der Ball. Bis zum 20. April gilt auch hier die Ansage des Verbandes. Doch Landesliga-Trainer Manfred Raab hofft zwar, glaubt aber nicht, dass er mit seinem SV Neresheim dann an die erfolgreic­he Zeit vor der Coronakris­e anknüpfen darf.

Sie waren gut drauf. In sieben Spielen unter der Leitung von Trainer Manfred Raab mussten die Spieler aus Neresheim bislang keine Niederlage hinnehmen. Das bedeutet derzeit den 9. Platz in der Landesliga. Das Ziel, der Klassenerh­alt, mehr als nur machbar. Nun aber ist die Mannschaft zum Zusehen verdammt – wie die gesamte Sportwelt nahezu rund um den gesamten Globus. Denn aufgrund der anhaltende­n Coronakris­e ist nun völlig offen, ob und wenn ja wann die Fußballer wieder auf den Rasen dürfen. „Ich glaube nicht an den 20. April“, sagt Raab, der eine Verlängeru­ng der Spielausse­tzung für „sehr wahrschein­lich“hält. In 14 Tagen werde man da vielleicht mehr sagen können.

Die Pause war „ein Schlag“für die Mannschaft. Denn die Jungs waren aus einer „guten“Vorbereitu­ng heraus mit einem 2:0-Sieg über Köngen in das Pflichtspi­eljahr 2020 gestartet. Die drei namhaften Neuzugänge­n spielten dabei allerdings noch eine

„untergeord­nete Rolle“. Lediglich Adnan Zahirovic (30 Jahre, Mittelfeld) durfte sein Können ein erstes Mal für den SV Neresheim unter Beweis stellen. „Es war ein guter Einstand“, sagt Raab und fügt an: „Er war zuletzt ohne Spielpraxi­s.“Marc Onouha (20 Jahre, Mittelfeld) dagegen durfte gegen Köngen noch nicht ran.

„Er kam mit gesundheit­lichen Problemen zu uns und ist daher noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte“, klärt Raab auf. Auch der dritte Winterneuz­ugang des SV Neresheim braucht Zeit, die er jetzt unfreiwill­ig mehr als genügend bekommt. Stefan Baric (29 Jahre alter Stürmer, hatte zuletzt Oberschenk­elprobleme) wurde von Raab geschont.

„Bei ihm wollte ich im Spiel gegen Köngen kein Risiko eingehen“, so Raab weiter. Nun also sind alle Spieler zu Hause und müssen sich selbst fit halten. „Ich haben den Jungs ein paar Dinge mit auf den Weg gegeben“, erklärt Raab. Dabei gehe es um Grundlagen wie Ausdauer und Fitness. Umgesetzt

wird das Ganze, wie im modernen Fußball üblich, mittels einer App. „Da bekomme ich dann auch manchmal ein Feedback“, so Raab. Er selbst zieht nach seinen sieben Spielen auf der Trainerban­k des Landesligi­sten aus Neresheim ein erstes „positives Fazit“.

„Ich wurde in Neresheim von Beginn an sehr gut aufgenomme­n und der Erfolg hat sich auch sofort eingestell­t“, sagt Raab nicht unzufriede­n. Sportlich war der SV Neresheim damit auf dem besten Wege sich schnell den Klassenerh­alt zu sichern und dann vielleicht sogar „den einen oder anderen Platz“weiter vorne in der Tabelle zu erspielen. Sportlich denkbar.

Nun müssen andere entscheide­n, ob und wann der SV Neresheim wieder auf den Rasen darf. „Wir haben noch etwas Luft“, sagt Raab mit einem Blick auf den Terminkale­nder des Jahres 2020.

So ist das eben, wenn der stärkste Gegner einer erfolgreic­hen Mannschaft­en eben neben dem Platz lauert.

„Ich glaube nicht an den 20. April.“

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FOTO: PETER SCHLIPF Eine Szene, die gefühlt ewig her scheint: Neresheim jubelt – dann folgte die Coronakris­e.

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