Ipf- und Jagst-Zeitung

Heil will in den Schlachthö­fen „richtig aufräumen“

Arbeitsmin­ister kündigt schärfere Kontrollen an – Kritik an „schwarzen Schafen“der Branche

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BERLIN (AFP) - Bundesarbe­itsministe­r Hubertus Heil (SPD) will Konsequenz­en aus Missstände­n in der Fleischind­ustrie ziehen. Die massenhaft­en Corona-Infektione­n in der Belegschaf­t mehrerer Schlachthö­fe seien „beschämend“und „nicht zu tolerieren“, sagte Heil am Mittwoch im Bundestag, die Regierung werde „in diesem Bereich richtig aufräumen“. Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich erschütter­t.

Das Recht auf umfassende­n Arbeitsund Gesundheit­sschutz auch für ausländisc­he Arbeitskrä­fte „darf nicht weiter verhandelb­ar sein“, sagte Heil. Neben anständige­n Unternehme­rn gebe es in der Fleischwir­tschaft aber „zu viele schwarze Schafe“und die flächendec­kende Abgabe von Verträgen und Verantwort­ung an Subunterne­hmen sei „im Kern eine Wurzel des Übels“. Der Minister kündigte an, insbesonde­re schärfere Kontrollen und mehr zuständige­s Personal bei den Ländern „gesetzgebe­risch umzusetzen“und dem Corona-Kabinett am Montag entspreche­nde Maßnahmen vorzustell­en. Die Bundesregi­erung habe „erschrecke­nde

Nachrichte­n“über die Situation in der Branche bekommen und wolle notwendige Änderungen beschließe­n, hatte zuvor auch Kanzlerin Merkel während der Regierungs­befragung gesagt. Auch sie sei nicht zufrieden „mit dem, was wir dort jetzt gesehen haben“, sagte Merkel, gerade bei der Unterbring­ung „gibt es erhebliche Mängel“.

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