Hochschule entwickelt Corona-Türklinke
Die Baupläne für den Ellbogen-Türöffner gibt es auch online zum Selberbauen
AALEN (an) - Die Ellbogen ausfahren gegen Corona - unter diesem Motto haben zwei Teams der Fakultät Maschinenbau und Werkstofftechnik der Hochschule Aalen Türöffner entwickelt, die nur mit dem Ellbogen bedient werden müssen. Dies soll besonders in Zeiten des Coronavirus die Gefahr einer Infektion vermindern.
Die Idee zum Ellbogen-Türöffner hatte Prof. Dr. Andreas Heinrich, Studiengangkoordinator des Studiengangs Optical Engineering. Im Maschinenbau stieß er damit auf offene Ohren. Zwei Teams aus verschiedenen Fachrichtungen machten sich an die Arbeit und entwickelten Lösungsvorschläge. Prof. Martin
Pietzsch, der in der Studienrichtung Technisches Design das Labor für Digitalisierung und Realisierung leitet, entwickelte zusammen mit seinem Team einen Türöffner aus Acryl, der einfach und kostengünstig in der Fertigung ist. „Wir haben bereits eine Kleinserie von 80 Stück produziert“, so Pietzsch, der die Baupläne sogar online zur Verfügung stellt. „So kann jeder den Türöffner nachbauen.“
Das Team von Prof. Dr. Tobias Walcher mit dem Projektleiter Udo Grabmeier, einem wissenschaftlichen Mitarbeiter aus dem Studiengang Kunststofftechnik, ging einen anderen Weg. Sie wollten möglichst viele Türöffner in möglichst kurzer
Zeit herstellen. „Wir können mehrere hundert bis tausend unserer Türöffner am Tag produzieren, da im Spritzguss ein Bauteil in nur 30 Sekunden fertig ist“, so Walcher. Nach Verbesserungsideen von Maschinenbau-Professor Dr. Markus Kley wurden in kurzer Zeit Werkzeuge gefräst, die für den Spritzguss nötig sind. Seit dieser Woche läuft nun die Türöffner-Produktion im großen Stil und in Hochschul-Blau.
Bisher wurde die Hochschule mit den Türöffnern ausgestattet und auch im Rathaus der Stadt Aalen werden sie montiert, hier allerdings in Schwarz. Markus Haas, Leiter des Amts für Gebäudewirtschaft, freut sich über das Angebot der Hochschule:
„Wir lassen in den kommenden Wochen Türöffner an vielen wichtigen und frequentierten Türen anbringen.“Den ersten bekam die Tür von Oberbürgermeister Thilo Rentschler. Laut Grabmeier können bei Bedarf schon bald auch weitere öffentliche Einrichtungen ausgestattet werden: „Wir denken da an das Landratsamt oder die Aalener Schulen.“Gerne können sich diese bei der Hochschule melden.