Ferien hinter Glas
Haben Sie es gehört: Der Sommerurlaub im Süden fällt vielleicht doch nicht aus! Für viele Menschen eine Katastrophe. Schlimmer geht nimmer. Weil vor Wochen Politiker ganz anderes verkündeten – nun ist bei den Leuten aber die Kohle weg. Kein Wunder, während der strengen Ausgangsbeschränkungen hieß es: „Ich gönn mir was.“Der Tagesablauf sah daher so aus: futtern-Netflix-Onlineshoppingfuttern-Netflix-Onlineshopping-futtern ... Als der Bauch zu platzen drohte, musste ein Fahrrad her. „Aber was Richtiges!“Vor allem richtig teuer. Statt Strandurlaub ist nun Ebbe in der Kasse. „Egal“, sagen manche, „dann spare ich den Flug und fahr mit dem E-Bike nach Malle.“Nur zur Info: Mallorca ist eine Insel und für die Fahrt zur Küste müssen Sie ein Sabbatjahr einplanen.
Wer trotzdem was auf der hohen Kante hat, sollte bei Reiseplanungen die Hygienevorschriften bedenken. Im Gespräch sind Stellwände und Boxen aus Plexiglas am Strand. Vorteil: Sie können die fremde Kultur sehen, müssen aber nicht in Kontakt treten. Und endlich schaut auch das Meer aus wie auf der Postkarte. Wer das Geschwätz vom Partner nicht erträgt, besteht natürlich auf Einzelboxen. Nachteil: Hinter Plexiglas bekommen Sie in Rekordzeit Farbe – und die ist nicht Goldbraun. Die Deutschen freuen sich trotzdem darauf, endlich lässt sich der sonst so unübersichtliche Strand in Quadrate einteilen. Und die dürfen durchaus von angemessener Fläche sein: Sandburg war gestern, Festungsanlage ist heute. Nicht wenige sehen übrigens in Panzerglas den höchsten Hygienestandard. Gute Erholung! (dg)
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