Ab 35 Corona-Neuinfektionen gilt im Südwesten „Alarmstufe gelb“
STUTTGART (lsw) - Baden-Württemberg hat ein Konzept zur Bekämpfung des Coronavirus auf Landkreisebene vorgelegt. Demnach gilt eine Vorwarnstufe ab einem Wert von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen („Alarmstufe gelb“). Die Behörden sollen das Infektionsgeschehen dann genau beobachten, die Menschen zur besonderen Vorsicht mahnen und die Corona-Tests ausweiten. Ab einem Wert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern müssen konkrete Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ergriffen werden, die bis hin zu Ausgangsbeschränkungen reichen können.
Nach Angaben eines Regierungssprechers nahm das grün-schwarze Kabinett das Konzept am Dienstag zustimmend zur Kenntnis. Es soll an die Landkreise und kreisfreien Städte weitergeleitet werden und Grundlage für eine Konferenz mit den Landräten und Oberbürgermeistern in der nächsten Woche sein. Bund und Länder hatten sich darauf geeinigt, dass angesichts der regional unterschiedlich hohen Infektionszahlen künftig wieder stärker vor Ort über Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie entschieden werden soll.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte, die Zahl der Neuinfektionen bewege sich in Baden-Württemberg in einem moderaten Bereich. Allerdings gebe es erst einen Landkreis, in dem es in den vergangenen sieben Tagen keine einzige Neuinfektion gegeben habe. Nach den Angaben des Sozialministeriums vom Montag ist das der Landkreis Sigmaringen. Für ganz Baden-Württemberg lag der Wert bei 4,5 Neuansteckungen pro 100 000 Einwohnern in sieben Tagen.
Auch Bayern verschärft seinen Grenzwert im Frühwarnsystem für die Corona-Neuinfektionen. Das Landeskabinett setzte den Grenzwert auf 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen in einer Stadt oder einem Landkreis herab, wie Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) in München mitteilte.