Zuschuss für Eltern wegen Notbetrieb in Kitas verlängert
BERLIN (dpa) - Längerer Lohnersatz, mehr Kinderbetreuung – die Situation berufstätiger Eltern in der Corona-Krise soll sich in den kommenden Wochen zusehends entspannen. Die Bundesregierung will Väter und Mütter, die wegen eingeschränkter Kita-Öffnungszeiten nicht arbeiten können, deutlich stärker unterstützen. Zugleich öffnen bundesweit für immer mehr Kinder Kitas und Schulen wieder.
Auch Familienministerin Franziska Giffey (SPD) regte eine rasche, flächendeckende
Öffnung der
Schulen und Kitas an. „Aus Sicht des Kinderwohls wäre es das Beste, wenn alle Kinder so schnell wie möglich wieder wie gewohnt in ihre Kitas und
Schulen gehen könnten“, sagte sie dem „Tagesspiegel“. Gerade für Kinder aus sozial schwierigen Verhältnissen sei es problematisch, so lange ohne professionelle Betreuung auskommen zu müssen. Über das Tempo der Wiederöffnung entscheiden allerdings die Bundesländer.
Eltern, deren Kinder noch nicht wieder in die Schule oder Kita gehen können, sollen nun länger Hilfe bekommen als bisher geplant. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch, die Zahlung von staatlichem Lohnersatz von bisher sechs auf maximal 20 Wochen zu verlängern. Die Leistung soll künftig auch tageweise in Anspruch genommen werden können – etwa, weil Kitas und Schulen in den Schichtbetrieb übergehen.
Wer wegen der Pandemie seine Kinder selbst betreuen muss und daher nicht arbeiten kann, kann für einen begrenzten Zeitraum 67 Prozent des Nettoeinkommens als Entschädigung vom Staat erhalten. Der Zuschuss ist gedeckelt auf 2016 Euro im Monat. Dieses Geld soll jetzt pro Elternteil maximal zehn Wochen lang gezahlt werden, Alleinerziehende bekommen Anspruch auf bis zu 20 Wochen. Die Neuregelung muss von Bundestag und Bundesrat noch gebilligt werden. Bedingung für den Lohnersatz ist, dass die Kinder jünger als zwölf oder wegen einer Behinderung auf Hilfe angewiesen sind und dass es sonst „keine anderweitige zumutbare Betreuungsmöglichkeit“gibt.