In Corona-Zeiten regiert an Vatertag überwiegend die Vernunft
Polizei registriert insgesamt 38 Ordnungswidrigkeiten – Beim Abstandhalten setzten Pächter von Ausflugszielen auch auf die Eigenverantwortung
AALEN (vs) - Zahlreiche Bürger hat es bei dem schönen Wetter an Vatertag ins Freie gezogen. Beliebte Ausflugsziele wie in Tauchenweiler, am Bucher Stausee oder auf dem Braunenberg waren mehr als gut besucht. Auf den Abstand von 1,5 Metern haben nicht alle Spaziergänger und Radfahrer beim Verweilen geachtet. Auch dass bis zu 20 junge oder angehende Väter, die mit oder ohne Bollerwagen durch die Natur zogen, aus zwei Haushalten stammen, ist zu bezweifeln. Doch trotz solcher Bilder zieht die Polizei unterm Strich ein positives Fazit.
Wie überall im Land waren die Beamten des Polizeipräsidiums Aalen auch an Christi Himmelfahrt im Einsatz, um vor allem an neuralgischen
Punkten die Verordnung der Landesregierung zu überwachen. In diesem Zug seien im gesamten Präsidiumsbereich über 700 Personen und über 120 Fahrzeuge kontrolliert worden, sagt Bernd Märkle, ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums. Dabei seien 38 Ordnungswidrigkeiten festgestellt worden. Keine Verstöße ahnden mussten indes die Mitarbeiter des Ordnungsamts, die sporadisch im Einsatz gewesen seien, sagt Sascha Kurz, stellvertretender Pressesprecher der Stadt Aalen.
Mit einem Ansturm an Vatertag hat Stefanie Winter, Pächterin der Ausflugsgaststätte Tauchenweiler, bereits im Vorfeld gerechnet. Deshalb sei mehr Personal im Einsatz gewesen, um die Auflagen im Rahmen der Corona-Verordnung
umsetzen und kontrollieren zu können. „Um den Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten, gab es vier Ausgabestellen für Essen und Trinken“, sagt Winter. Darüber hinaus seien sämtliche Tische und Bänke abgemessen und mit einem rot-weißen Band markiert worden.
„Alle Gäste mussten bei der Bestellung auch ein Kontaktformular ausfüllen. Wer sich weigerte, konnte Getränke und Essen nur für unterwegs mitnehmen und durfte nicht an den Tischen Platz nehmen“, sagt Winter. Aufgestellt worden seien auch mehrere Spender mit Desinfektionsmittel. Überdies seien die Toiletten alle zwei Stunden gereinigt worden und „auch Masken haben wir für die Gäste bereitgestellt“.
Sie und ihre Angestellten mussten sich allerdings auch auf die Angaben der Besucher verlassen und darauf, dass nur Personen aus zwei Haushalten an einem Tisch Platz nehmen. „Und wir mussten uns auch darauf verlassen, dass sie Eigenverantwortung zeigen und zu ihrem eigenen Schutz den gebotenen Abstand einhalten oder, sollte ihnen jemand auf die Pelle rücken, eine klare Ansage machen“, sagt Winter. Damit reagiert sie auf kritische Stimmen, die den Abstand an den Tischen bemängelt haben. Solche Kritiker oder Bürger, die Angst haben, sich mit Corona zu infizieren, dürften an solchen Tagen Brennpunkte eben nicht aufsuchen. „Wir haben alles getan, was wir tun können und müssen. Mehr geht nicht“, sagt Winter.