Caritas hilft in finanzieller Not
Kurzarbeit bringt junge Frau in prekäre Lage – Ihre Eltern sitzen im Heimatland fest
GELLWANGEN - Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Verbote und Ausgangsbeschränkungen treffen eine junge Frau aus dem Ostalbkreis mit Migrationshintergrund sehr hart. Die Mittzwanzigerin wohnt noch bei ihren Eltern und befindet sich derzeit in Kurzarbeit. Da die Eltern noch vor dem Lockdown in ihr Heimatland gefahren sind und nun dort festsitzen, ist die finanzielle Situation der jungen Frau äußerst prekär.
Das Kurzarbeitergeld der jungen Frau, die als Köchin arbeitet, beläuft sich auf rund 320 Euro im Monat. Damit kann sie nicht leben. Und auf Unterstützung durch ihre Eltern kann sie in Corona-Zeiten nicht zählen, denn die sitzen in ihrem Heimatland fest. Die Caritas Ostwürttemberg kümmert sich nun um die junge Frau.
Ihre Eltern, ein Rentnerehepaar mit deutscher Staatsangehörigkeit, fahren seit ihrem Eintritt in den Ruhestand jedes Frühjahr in ihre Heimat, um dort Verwandte zu besuchen und Urlaub zu machen. Auch in diesem Frühling nahmen die beiden die Strapazen auf sich und machten sich auf die lange Reise. Das war wohlgemerkt noch vor dem Shutdown. Jetzt hängt das Paar in seinem Heimatland fest. Als über Sechzigjährige dürfen sie an ihrem Urlaubsort nicht einmal zum Einkaufen auf die Straße, geschweige denn ausreisen. Sie sind quasi eingesperrt und können ihrer Tochter nicht unter die Arme greifen.
Vor diesem Hintergrund und ihrer klammen finanziellen Situation hat ihre Tochter nun einen Antrag auf Arbeitslosengeld II, sprich Hartz IV, gestellt, um ihr Kurzarbeitergeld aufzustocken. Doch das ist für die junge Frau ganz und gar nicht einfach. Denn das Jobcenter verlangt von ihr Unterlagen zur Miete, um den Hartz-IV-Antrag bearbeiten zu können. Dazu benötigt die Frau den Mietvertrag und die Unterschriften ihrer Eltern, bei denen sie lebt. Und das ist zurzeit nicht möglich, da die Eltern nicht präsent sind.
Ein weiteres Problem stellt sich für die Mittzwanzigerin. Denn um die monatliche Miete, Strom, Wasser und andere Abgaben ordnungsgemäß zu überweisen, müsste sie auch an das Konto ihrer Eltern ran. Was ebenfalls nicht geht. Onlinebanking ist für die Eltern ein Fremdwort. Die Caritas Ostwürttemberg unterstützt die junge Frau nun mit Soforthilfe und Tafelgutscheinen.