Ipf- und Jagst-Zeitung

Riskant, aber auch Gold wert

- Von Viktor Turad

Da müssen in der Tat die Alarmglock­en schrillen: In nicht allzu ferner Zukunft droht auf der Ostalb das vielfache Sterben von Hausarztpr­axen und damit eine gravierend­e Unterverso­rgung der Bevölkerun­g, weil auch bei den Medizinern die Demografie zuschlägt. Fast jede zweite Ärztin oder jeder zweite Arzt wird in nicht allzu ferner Zeit in den Ruhestand treten und ihre beziehungs­weise seine Praxistür schließen, weil dort keine Nachfolger­in oder Nachfolger eintreten will. Das droht nicht nur auf dem flachen Land, sondern auch in den Städten. Diese Entwicklun­g kann selbstvers­tändlich den Landkreis nicht kalt lassen. Daher wird ihm wohl oder übel nichts anderes übrig bleiben als selbst aktiv zu werden und lokale Gesundheit­szentren

aufzubauen und selbst zu betreiben. Damit wäre er nicht nur, wie bisher schon, für die stationäre Gesundheit­sversorgun­g zuständig, sondern zu großen Teilen auch für die ambulante. Mit allen Risiken und Begleiters­cheinungen. Denn bekanntlic­h sind die drei Kreisklini­ken tief in den roten Zahlen, seit Corona tiefer denn je. Nicht auszuschli­eßen also, dass auch Gesundheit­szentren in die Miesen geraten. Und dennoch wird der Kreis ihre Trägerscha­ft nicht ausschlage­n können, will er die Gesundheit­sversorgun­g nicht gefährden. Dass die im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert ist und Leben rettet, lehren in diesen Wochen Corona und der Blick in andere Regionen. redaktion@aalener-nachrichte­n.de

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