Riskant, aber auch Gold wert
Da müssen in der Tat die Alarmglocken schrillen: In nicht allzu ferner Zukunft droht auf der Ostalb das vielfache Sterben von Hausarztpraxen und damit eine gravierende Unterversorgung der Bevölkerung, weil auch bei den Medizinern die Demografie zuschlägt. Fast jede zweite Ärztin oder jeder zweite Arzt wird in nicht allzu ferner Zeit in den Ruhestand treten und ihre beziehungsweise seine Praxistür schließen, weil dort keine Nachfolgerin oder Nachfolger eintreten will. Das droht nicht nur auf dem flachen Land, sondern auch in den Städten. Diese Entwicklung kann selbstverständlich den Landkreis nicht kalt lassen. Daher wird ihm wohl oder übel nichts anderes übrig bleiben als selbst aktiv zu werden und lokale Gesundheitszentren
aufzubauen und selbst zu betreiben. Damit wäre er nicht nur, wie bisher schon, für die stationäre Gesundheitsversorgung zuständig, sondern zu großen Teilen auch für die ambulante. Mit allen Risiken und Begleiterscheinungen. Denn bekanntlich sind die drei Kreiskliniken tief in den roten Zahlen, seit Corona tiefer denn je. Nicht auszuschließen also, dass auch Gesundheitszentren in die Miesen geraten. Und dennoch wird der Kreis ihre Trägerschaft nicht ausschlagen können, will er die Gesundheitsversorgung nicht gefährden. Dass die im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert ist und Leben rettet, lehren in diesen Wochen Corona und der Blick in andere Regionen. redaktion@aalener-nachrichten.de