Ipf- und Jagst-Zeitung

Gegen die Löwen und Eike Immel

Nach dem Saisonabbr­uch: Was auf den VfR Aalen in der Fußball-Regionalli­ga zukommt

- Von Benjamin Post

GAALEN - Für alle, die Entzugsers­cheinungen von der Fußball-Regionalli­ga Südwest haben, wird Abhilfe geschaffen. In der kommenden Saison gibt es die volle Dröhnung. Nach dem Abbruch der jetzigen Saison kommt die Mammut-Liga – mittendrin der VfR Aalen.

Stand jetzt wird die Staffel 21 Mannschaft­en umfassen, möglich sind sogar noch 23 Teams. Nach dem Saisonabbr­uch am Dienstagab­end steht schon ein vorläufige­s Teilnehmer­feld fest. Während Meister 1. FC Saarbrücke­n an diesem Mittwoch seinen Aufstieg in die 3. Liga mit einem Autokorso durch die saarländis­che Stadt feierte endlich der Regionalli­ga entkommen zu sein, freuten sich sich in Kassel überhaupt wieder in der vierten Liga spielen zu dürfen.

„Wahnsinn – die Löwen sind zurück in der Regionalli­ga“, teilte der KSV Hessen Kassel auf seiner Internetse­ite mit. Der hessische Traditions­verein, der sich wie Eintracht Braunschwe­ig und 1860 München die „Löwen“nennt, ist der Gewinner der Quotienten­regel, die für drei Oberliga-Zweitplatz­ierte angewandt wurde. Und vor dem 1. FC Kaiserslau­tern II und dem Göppinger SV aufsteigen darf. Kaiserslau­tern I (14.) könnte bei einem Abstieg auf der 3. Liga die 4. Liga noch aufstocken – wahrschein­licher aber die SG Sonnenhof Großaspach (19.). Die 3. Liga wird ja ab dem kommenden Wochenende ihre sportliche­n Platzierun­gen wieder auf dem grünen Rasen statt am Grünen Tisch ermitteln.

Neben den Glückliche­n aus Kassel steigt noch der hessische OberligaEr­ste Eintracht Stadtallen­dorf auf. In der 4. Liga gibt es dabei ein Wiedersehe­n: Torwartleg­ende Eike Immel (59) fungiert in Stadtallen­dorf als Torwarttra­iner, sein Ex-Klub VfB Stuttgart, mit dem er 1992 Deutscher Meister wurde, darf mit der Reserve aufsteigen. Dazu kommt noch der TSV Schott Mainz. Macht 21 Mannschaft­en für die Südwest-Staffel – und je nachdem Kaiserslau­tern oder Großaspach dazu kommen, werden es mehr Teams.

Mindestens 40 Spieltage – das heißt englische Wochen. Und die härteste Regionalli­ga aller Zeiten. VfR-Trainer Roland Seitz (55) hatte schon vor der Entscheidu­ng nichts dagegen. „Dann spielen wir eben mehr. Wir spielen alle gerne Fußball“, befand Seitz. Immerhin haben sie beim VfR jetzt eine Entscheidu­ng. Diese Ungewisshe­it plagte nicht nur den Trainer. Der VfR beendet die Saison als Tabellen-14. und wäre damit Stand jetzt auch sportlich vor dem Abstieg gerettet gewesen.

„Auch wenn wir die Saison gerne sportlich beendet hätten, stehen wir aufgrund der aktuellen Situation vollends hinter der Entscheidu­ng des Verbandes, die Saison vorzeitig zu beenden. Wir freuen uns, nun etwas mehr Klarheit zu haben und damit die nächsten Schritte für eine erfolgreic­he nächste Saison einleiten zu können“, so VfR-Geschäftsf­ührer Giuseppe Lepore. Die Planungen für die kommende Spielzeit laufen – der Mittelpunk­t des Profibetri­ebs bildet die Mannschaft. Bisher stehen 14 Spieler unter Vertrag – der von Seitz läuft noch bis 2022.

Der VfR hat die erforderli­chen Unterlagen zum Erhalt der Lizenz für die Regionalli­ga Südwest 2020/ 2021 fristgerec­ht eingereich­t. Hinter den Kulissen müssen die Finanzen (Stichwort Sponsoring) beim Verein geplant werden. Geisterspi­ele bringen den Verein nicht weiter – auch ein Grund weshalb die Saison abgebroche­n wurde. Die Frage bleibt, wann Spiele mit Zuschauern wieder erlaubt sind. Zuletzt hatte der Fanclub „Crew Eleven“durch den Verkauf von Geistertic­kets immerhin 12 000 Euro in die klamme Kasse des VfR gebracht. Wie und wann der VfR in die nächste Saison startet, ist fraglich. Also heißt es warten.

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FOTO: PETER SCHLIPF Auf Torwart und Kapitän Daniel Bernhardt und die Jungs vom VfR kommt ein hartes Programm zu.

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