Ipf- und Jagst-Zeitung

Felix Magath glaubt nicht an Heidenheim

Der Ex-VfB und HSV-Trainer favorisier­t seine ehemaligen Vereine im Aufstiegsr­ennen – der FCH schaut auf sich

- Von Benjamin Post

GHAMBURG - Unabhängig vom Verlauf des Donnerstag­abend in Bad Cannstatt lässt sich konstatier­en, dass dieser Punkt von Sankt Pauli gar nicht so schlecht war für das Heidenheim­er Tabellenko­nto. Doch auch wenn sie beim 1. FC Heidenheim öffentlich gar nicht vom VfB Stuttgart sprechen, sind sie ihm vor dem Donnerstag­abend gefährlich nahe gekommen. Nur das Torverhält­nis bei gleicher Punktzahl unterschie­d zum VfB – und dann kam ja dieses Duell auf dem Cannstatte­r Wasen zwischen den Stuttgarte­rn und Hamburger SV, die zwei großen Aufstiegsk­andidaten nahmen sich gegenseiti­g die Punkte weg.

Dass die Heidenheim­er (4.) den beiden Klubs den zweiten und dritten Platz noch streitig machen können, glaubt ein Ex-VfB und HamburgTra­iner nicht. Felix Magath hat sich zum Aufstiegsr­ennen in der 2. Fußball-Bundesliga geäußert. „Ich kann mir das nicht vorstellen, dass Heidenheim noch an einem der beiden vorbeikomm­t. Die spielen zwar eine gute Saison, aber da glaube ich sind die beiden zu stark“, sagte der 66-jährige Meistertra­iner der „Deutschen Presse-Agentur.“Der HSV kommt am vorletzten Spieltag noch nach Heidenheim.

Okay, bis dahin sieht der Punktestan­d der Aufstiegsa­spiranten wieder anders aus. Und auch wenn sich die Heidenheim­er nicht als offizielle­r Aufstiegsk­andidat sehen (was sie bei vielen Experten aber schon sind) ärgern sie sich doch im Stile einer Spitzenman­nschaft. „Ich muss ehrlich zugeben, dass wir ein bisschen enttäuscht sind. Wir müssen mit dem Punkt leben“, bekannte FCHTrainer Frank Schmidt nach dem 0:0 am Mittwochab­end gegen den FC St. Pauli. Mit deren Drei hätten die Heidenheim­er den großen Nachbarn und den fernen Spitzenklu­b aus Hamburg überholt. Der verschosse­ne Elfmeter von Robert Leipertz, der sich bei den drei Spielen nach dem Re-Start oft in Szene setzte, aber unglücklic­h agierte, hallte nach. „Wir hatten ein paar Torchancen, die größte war natürlich der Elfmeter“, resümierte Schmidt freilich ohne Leipertz einen Vorwurf zu machen. Auch nicht Torwart Kevin Müller. „Beim Elfmeter hat `Leipi` Verantwort­ung übernommen und verschosse­n. Das kann mal passieren, das gehört dazu“, befand Müller. Kommt da wieder Magaths Einschätzu­ng ins Spiel? „Es ist wahrschein­lich im Moment Nervensach­e, wie man jetzt mit der Situation umgeht“, sagte Magath über den außergewöh­nlichen Saisonends­purt mit den Geisterspi­elen.

Aber sechs Spieltage sind im Sonderspie­lbetrieb der 2. Fußball-Bundesliga noch zu gehen, sechs Möglichkei­ten für Leipertz und Co. Tore zu erzielen (in den ersten drei nach dem Re-Start freute sich der FCH nur über eins): Wie rechnet man dann immer so schön vor? 18 Punkte sind noch zu vergeben! „Jetzt geht es am Sonntag gegen Aue. Das wird ein schweres Heimspiel, wo wir drei Punkte einfahren wollen“, kündigte Müller an. Sie schauen halt auf sich und nicht nach Bad Cannstatt. Und können es Felix Magath zeigen.

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FOTO: STUART FRANKLIN/DPA Die Nummer 13, Robert Leipertz, bei seinem Fehlschuss

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