Felix Magath glaubt nicht an Heidenheim
Der Ex-VfB und HSV-Trainer favorisiert seine ehemaligen Vereine im Aufstiegsrennen – der FCH schaut auf sich
GHAMBURG - Unabhängig vom Verlauf des Donnerstagabend in Bad Cannstatt lässt sich konstatieren, dass dieser Punkt von Sankt Pauli gar nicht so schlecht war für das Heidenheimer Tabellenkonto. Doch auch wenn sie beim 1. FC Heidenheim öffentlich gar nicht vom VfB Stuttgart sprechen, sind sie ihm vor dem Donnerstagabend gefährlich nahe gekommen. Nur das Torverhältnis bei gleicher Punktzahl unterschied zum VfB – und dann kam ja dieses Duell auf dem Cannstatter Wasen zwischen den Stuttgartern und Hamburger SV, die zwei großen Aufstiegskandidaten nahmen sich gegenseitig die Punkte weg.
Dass die Heidenheimer (4.) den beiden Klubs den zweiten und dritten Platz noch streitig machen können, glaubt ein Ex-VfB und HamburgTrainer nicht. Felix Magath hat sich zum Aufstiegsrennen in der 2. Fußball-Bundesliga geäußert. „Ich kann mir das nicht vorstellen, dass Heidenheim noch an einem der beiden vorbeikommt. Die spielen zwar eine gute Saison, aber da glaube ich sind die beiden zu stark“, sagte der 66-jährige Meistertrainer der „Deutschen Presse-Agentur.“Der HSV kommt am vorletzten Spieltag noch nach Heidenheim.
Okay, bis dahin sieht der Punktestand der Aufstiegsaspiranten wieder anders aus. Und auch wenn sich die Heidenheimer nicht als offizieller Aufstiegskandidat sehen (was sie bei vielen Experten aber schon sind) ärgern sie sich doch im Stile einer Spitzenmannschaft. „Ich muss ehrlich zugeben, dass wir ein bisschen enttäuscht sind. Wir müssen mit dem Punkt leben“, bekannte FCHTrainer Frank Schmidt nach dem 0:0 am Mittwochabend gegen den FC St. Pauli. Mit deren Drei hätten die Heidenheimer den großen Nachbarn und den fernen Spitzenklub aus Hamburg überholt. Der verschossene Elfmeter von Robert Leipertz, der sich bei den drei Spielen nach dem Re-Start oft in Szene setzte, aber unglücklich agierte, hallte nach. „Wir hatten ein paar Torchancen, die größte war natürlich der Elfmeter“, resümierte Schmidt freilich ohne Leipertz einen Vorwurf zu machen. Auch nicht Torwart Kevin Müller. „Beim Elfmeter hat `Leipi` Verantwortung übernommen und verschossen. Das kann mal passieren, das gehört dazu“, befand Müller. Kommt da wieder Magaths Einschätzung ins Spiel? „Es ist wahrscheinlich im Moment Nervensache, wie man jetzt mit der Situation umgeht“, sagte Magath über den außergewöhnlichen Saisonendspurt mit den Geisterspielen.
Aber sechs Spieltage sind im Sonderspielbetrieb der 2. Fußball-Bundesliga noch zu gehen, sechs Möglichkeiten für Leipertz und Co. Tore zu erzielen (in den ersten drei nach dem Re-Start freute sich der FCH nur über eins): Wie rechnet man dann immer so schön vor? 18 Punkte sind noch zu vergeben! „Jetzt geht es am Sonntag gegen Aue. Das wird ein schweres Heimspiel, wo wir drei Punkte einfahren wollen“, kündigte Müller an. Sie schauen halt auf sich und nicht nach Bad Cannstatt. Und können es Felix Magath zeigen.