Unterm Strich: So gut lief das erste Autokino
Auf Anhieb ein Erfolg? – Veranstalter und Organisatoren ziehen Bilanz
GELLWANGEN - Noch vier Tage lang können Besucher des ersten Autokinos „An die Jagst“Live-Musik, Gottesdienste und Spielfilme auf der LED-Leinwand verfolgen. Bereits jetzt ziehen die Organisatoren eine positive Bilanz.
„Es lief erstaunlicherweise sehr stressfrei. Es hat alles so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben. Der Einsatz hat sich absolut gelohnt“, sagt Julian Fuchs, der sich um den technischen Ablauf gekümmert hat. Finanziell wäre das Autokino ohne ehrenamtliche Helfer nicht denkbar gewesen, so Fuchs. Aus diesem Grund haben sich die Organisatoren gegen eine Verlängerung des Programms entschieden – auch wenn es sich laut Fuchs wahrscheinlich gelohnt hätte. Ob es das Autokino trotz so positiver Resonanz noch einmal geben wird, sei ebenso ungewiss. Sowohl Fuchs als auch der Leiter des Kulturamtes, Anselm Grupp, betonen, das Autokino sei eine Initiative gewesen, um dem Regina2000 in der Zeit der Corona-Schließung zu helfen. „Ich will eine Wiederholung nicht ausschließen, aber viel wichtiger ist jetzt, dass das normale Kino wieder an den Start kommt“, so Grupp.
Der Ausnahmesituation sei es geschuldet, dass viele junge Menschen die nötige Zeit aufbringen konnten, das Autokino-Team bei der praktischen Umsetzung zu unterstützen. Es müsse berücksichtigt werden, dass die Wettbewerbssituation im kommenden Jahr eine andere sein werde. „Ich bin mir nicht sicher, ob die Leute noch ins Autokino gehen, wenn die normalen Kinos wieder geöffnet haben“, so der Amtsleiter.
Dennoch zeigt sich das Kulturamt für weitere Kooperationen mit dem Regina2000 durchaus aufgeschlossen. Vorstellen könnten sich Grupp und Fuchs beispielsweise ein OpenAir-Kino, konkrete Pläne gibt es allerdings noch nicht. Wie viel das Autokino die Stadt gekostet hat, kann der Amtsleiter noch nicht beziffern. Klar ist allerdings jetzt schon: Vom Foodtruck hatten sich die Organisatoren
mehr Umsatz erwartet. Ihren Beobachtungen nach haben sich viele Besucher mit ihren mitgebrachten Snacks begnügt. „Das ist das Einzige, womit wir nicht gerechnet hätten“, so Fuchs. Genau das Gleiche hat die Betreiberin des Kino Regina2000, Viktoria Junker, auch für den Verkauf der Getränke und des Popcorns festgestellt.
Eine Tatort-Premiere, ein Gottesdienst, Jess Jochimsens Kabarett und eine große Bandbreite an Spielfilmen sind in den vergangenen acht Tagen bereits über die LED-Leinwand geflimmert. Die Entscheidung, für das Autokino Filme auszuwählen, die bereits bei ihrer Erstausstrahlung im Regina2000 erfolgreich liefen, hat sich laut Junker als die richtige herausgestellt. Die Auslastung an den Wochenenden sei hoch. Julian Fuchs schätzt den Andrang im Durchschnitt auf 50 bis 60 Fahrzeuge. Für Fuchs ein zufriedenstellendes Ergebnis
– aber mit Luft nach oben. „Ich finde, da wäre noch mehr gegangen. Ich hätte gedacht, dass unter der Woche abends mehr Besucher kommen.“Insbesondere die Montagsund Dienstagsvorstellungen seien schlechter besucht worden, das sei aber im regulären Kinobetrieb nicht anders, wie Viktoria Junker berichtet. Die Kinobetreiberin ist sich indes sicher: „Die vier stärksten Tage liegen noch vor uns.“
„Bad Boys for Life“und der „Joker“sind bereits ausverkauft, für andere Programmpunkte gibt es noch Karten (siehe Kasten). Der Stimmensieger des Auswahlfilms, den das Autokino am Pfingstsonntag zeigt, ist der amerikanische Spielfilm „Chocolat – Ein kleiner Biss genügt“.