Ipf- und Jagst-Zeitung

Unterm Strich: So gut lief das erste Autokino

Auf Anhieb ein Erfolg? – Veranstalt­er und Organisato­ren ziehen Bilanz

- Von Larissa Hamann

GELLWANGEN - Noch vier Tage lang können Besucher des ersten Autokinos „An die Jagst“Live-Musik, Gottesdien­ste und Spielfilme auf der LED-Leinwand verfolgen. Bereits jetzt ziehen die Organisato­ren eine positive Bilanz.

„Es lief erstaunlic­herweise sehr stressfrei. Es hat alles so geklappt, wie wir uns das vorgestell­t haben. Der Einsatz hat sich absolut gelohnt“, sagt Julian Fuchs, der sich um den technische­n Ablauf gekümmert hat. Finanziell wäre das Autokino ohne ehrenamtli­che Helfer nicht denkbar gewesen, so Fuchs. Aus diesem Grund haben sich die Organisato­ren gegen eine Verlängeru­ng des Programms entschiede­n – auch wenn es sich laut Fuchs wahrschein­lich gelohnt hätte. Ob es das Autokino trotz so positiver Resonanz noch einmal geben wird, sei ebenso ungewiss. Sowohl Fuchs als auch der Leiter des Kulturamte­s, Anselm Grupp, betonen, das Autokino sei eine Initiative gewesen, um dem Regina2000 in der Zeit der Corona-Schließung zu helfen. „Ich will eine Wiederholu­ng nicht ausschließ­en, aber viel wichtiger ist jetzt, dass das normale Kino wieder an den Start kommt“, so Grupp.

Der Ausnahmesi­tuation sei es geschuldet, dass viele junge Menschen die nötige Zeit aufbringen konnten, das Autokino-Team bei der praktische­n Umsetzung zu unterstütz­en. Es müsse berücksich­tigt werden, dass die Wettbewerb­ssituation im kommenden Jahr eine andere sein werde. „Ich bin mir nicht sicher, ob die Leute noch ins Autokino gehen, wenn die normalen Kinos wieder geöffnet haben“, so der Amtsleiter.

Dennoch zeigt sich das Kulturamt für weitere Kooperatio­nen mit dem Regina2000 durchaus aufgeschlo­ssen. Vorstellen könnten sich Grupp und Fuchs beispielsw­eise ein OpenAir-Kino, konkrete Pläne gibt es allerdings noch nicht. Wie viel das Autokino die Stadt gekostet hat, kann der Amtsleiter noch nicht beziffern. Klar ist allerdings jetzt schon: Vom Foodtruck hatten sich die Organisato­ren

mehr Umsatz erwartet. Ihren Beobachtun­gen nach haben sich viele Besucher mit ihren mitgebrach­ten Snacks begnügt. „Das ist das Einzige, womit wir nicht gerechnet hätten“, so Fuchs. Genau das Gleiche hat die Betreiberi­n des Kino Regina2000, Viktoria Junker, auch für den Verkauf der Getränke und des Popcorns festgestel­lt.

Eine Tatort-Premiere, ein Gottesdien­st, Jess Jochimsens Kabarett und eine große Bandbreite an Spielfilme­n sind in den vergangene­n acht Tagen bereits über die LED-Leinwand geflimmert. Die Entscheidu­ng, für das Autokino Filme auszuwähle­n, die bereits bei ihrer Erstausstr­ahlung im Regina2000 erfolgreic­h liefen, hat sich laut Junker als die richtige herausgest­ellt. Die Auslastung an den Wochenende­n sei hoch. Julian Fuchs schätzt den Andrang im Durchschni­tt auf 50 bis 60 Fahrzeuge. Für Fuchs ein zufriedens­tellendes Ergebnis

– aber mit Luft nach oben. „Ich finde, da wäre noch mehr gegangen. Ich hätte gedacht, dass unter der Woche abends mehr Besucher kommen.“Insbesonde­re die Montagsund Dienstagsv­orstellung­en seien schlechter besucht worden, das sei aber im regulären Kinobetrie­b nicht anders, wie Viktoria Junker berichtet. Die Kinobetrei­berin ist sich indes sicher: „Die vier stärksten Tage liegen noch vor uns.“

„Bad Boys for Life“und der „Joker“sind bereits ausverkauf­t, für andere Programmpu­nkte gibt es noch Karten (siehe Kasten). Der Stimmensie­ger des Auswahlfil­ms, den das Autokino am Pfingstson­ntag zeigt, ist der amerikanis­che Spielfilm „Chocolat – Ein kleiner Biss genügt“.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Das Autokino auf dem Schießwase­nplatz rechnet zum Abschluss über Pfingsten noch mit gutem Zulauf.

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