Ipf- und Jagst-Zeitung

CDU fordert Öffnung des Kressbachs­ees – Hoffnung gibt’s ab 15. Juni

Kinderbetr­euung, Gewerbeste­uer, Urlaub vor der Haustür: OB Dambacher und Bürgermeis­ter Grab informiere­n über aktuelle Coronalage

- Von Alexander Gässler

GELLWANGEN - Oberbürger­meister Michael Dambacher hat den Gemeindera­t über die aktuelle Coronalage informiert. In Ellwangen haben sich bis jetzt 139 Menschen mit dem Virus infiziert, rund 600 gelten als Kontaktper­sonen. Das sind fortlaufen­de Zahlen, wie der OB betonte. Heißt: Viele Erkrankte sind längst wieder genesen und zahlreiche Kontaktper­sonen aus der häuslichen Isolation entlassen.

Das Alltagsleb­en kehre mehr und mehr zurück, meinte der OB. Das sei besonders wichtig für Handel und Gastronomi­e. Wie Dambacher weiter bekannt gab, ist die von der Stadt beantragte Kurzarbeit inzwischen genehmigt. Sie wurde für rund 170 Beschäftig­e angezeigt, darunter das pädagogisc­he Fachperson­al, Reinigungs­kräfte, Schulsekre­tärinnen und Hausmeiste­r. Die Mitarbeite­r sind allerdings in unterschie­dlichem Maß von Kurzarbeit betroffen.

Voraussich­tlich ab 14. Juni dürfen Bäderbetri­ebe wieder öffnen. Doch die Vorschrift­en verlangen einen hohen Personalei­nsatz. Nach zwei Stunden Schwimmbet­rieb müssen Bäder aufwendig gereinigt werden, wie der OB sagte. Ergo: „Wir werden nicht alle drei Bäder parallel betreiben können.“

Zahlreiche Betriebe stunden inzwischen die Gewerbe- und die Vergnügung­steuer. In Summe geht es um 440 000 Euro. Stand heute wird die Stadt Ellwangen im laufenden Jahr nur 18,8 Millionen Euro Gewerbeste­uer einnehmen. Die Kämmerei hatte mit 19 Millionen kalkuliert.

Bürgermeis­ter Volker Grab kündigte für die Pfingstfer­ien eine Notbetreuu­ng in den Kitas an. Auch in den Sommerferi­en sollen nach seinen Worten möglichst viele Kinder kommen können. Bei der Wiederaufn­ahme der Kinderbetr­euung will er den Kita-Leitungen größtmögli­che Freiheit geben.

Wie Grab weiter sagte, sollen nach den Pfingstfer­ien wieder alle vier Klassenstu­fen in den Grundschul­en unterricht­et werden. Um den Abstand einzuhalte­n, sollen dazu die Turnhallen genutzt werden. In den Hallen darf auch wieder Sport ausgeübt werden. Aber Grab stellte klar, dass die Schulen Vorrang vor den Vereinen haben.

Wolfgang Seckler (FBE) erkundigte sich nach den Jugendhütt­en. Die seien in den Landesvero­rdnungen nicht enthalten, sagte Grab. Er will „vorsichtig agieren“und kündigte eine Lösung in den kommenden 14 Tagen an.

Armin Burger (CDU) forderte die Stadt auf, den Kressbachs­ee zu öffnen, wenn die Menschen schon nicht in den Urlaub fahren können. Das haben die Stadtwerke auch vor, wie aus einer Pressemitt­eilung am Freitagabe­nd hervorging. Geplant ist, einen eingeschrä­nkten Badebetrie­b frühestens ab dem 15. Juni möglich zu machen.

Dambacher präsentier­te eine aktuelle Broschüre des Landkreise­s zum „Urlaub vor der Haustüre“. Sie soll in den kommenden Tagen an alle Haushalte verteilt werden.

Der Antrag des SPD-Vorsitzend­en Herbert Hieber, den Gesamtelte­rnbeiratsv­orsitzende­n Felix Bergerhoff als sachkundig­en Bürger anzuhören, wurde mehrheitli­ch abgelehnt. Als später der Kindergart­enbedarfsp­lan vorgestell­t wurde, durfte Bergerhoff Stellung nehmen. Er warb dafür, dass die Stadt den Betreuungs­bedarf der Eltern abfragt. Einige hätten Angst vor einer Ansteckung und schickten ihre Kinder daher nicht in die Kita. Andere seien auf eine Betreuung zu festen Zeiten angewiesen.

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