CDU fordert Öffnung des Kressbachsees – Hoffnung gibt’s ab 15. Juni
Kinderbetreuung, Gewerbesteuer, Urlaub vor der Haustür: OB Dambacher und Bürgermeister Grab informieren über aktuelle Coronalage
GELLWANGEN - Oberbürgermeister Michael Dambacher hat den Gemeinderat über die aktuelle Coronalage informiert. In Ellwangen haben sich bis jetzt 139 Menschen mit dem Virus infiziert, rund 600 gelten als Kontaktpersonen. Das sind fortlaufende Zahlen, wie der OB betonte. Heißt: Viele Erkrankte sind längst wieder genesen und zahlreiche Kontaktpersonen aus der häuslichen Isolation entlassen.
Das Alltagsleben kehre mehr und mehr zurück, meinte der OB. Das sei besonders wichtig für Handel und Gastronomie. Wie Dambacher weiter bekannt gab, ist die von der Stadt beantragte Kurzarbeit inzwischen genehmigt. Sie wurde für rund 170 Beschäftige angezeigt, darunter das pädagogische Fachpersonal, Reinigungskräfte, Schulsekretärinnen und Hausmeister. Die Mitarbeiter sind allerdings in unterschiedlichem Maß von Kurzarbeit betroffen.
Voraussichtlich ab 14. Juni dürfen Bäderbetriebe wieder öffnen. Doch die Vorschriften verlangen einen hohen Personaleinsatz. Nach zwei Stunden Schwimmbetrieb müssen Bäder aufwendig gereinigt werden, wie der OB sagte. Ergo: „Wir werden nicht alle drei Bäder parallel betreiben können.“
Zahlreiche Betriebe stunden inzwischen die Gewerbe- und die Vergnügungsteuer. In Summe geht es um 440 000 Euro. Stand heute wird die Stadt Ellwangen im laufenden Jahr nur 18,8 Millionen Euro Gewerbesteuer einnehmen. Die Kämmerei hatte mit 19 Millionen kalkuliert.
Bürgermeister Volker Grab kündigte für die Pfingstferien eine Notbetreuung in den Kitas an. Auch in den Sommerferien sollen nach seinen Worten möglichst viele Kinder kommen können. Bei der Wiederaufnahme der Kinderbetreuung will er den Kita-Leitungen größtmögliche Freiheit geben.
Wie Grab weiter sagte, sollen nach den Pfingstferien wieder alle vier Klassenstufen in den Grundschulen unterrichtet werden. Um den Abstand einzuhalten, sollen dazu die Turnhallen genutzt werden. In den Hallen darf auch wieder Sport ausgeübt werden. Aber Grab stellte klar, dass die Schulen Vorrang vor den Vereinen haben.
Wolfgang Seckler (FBE) erkundigte sich nach den Jugendhütten. Die seien in den Landesverordnungen nicht enthalten, sagte Grab. Er will „vorsichtig agieren“und kündigte eine Lösung in den kommenden 14 Tagen an.
Armin Burger (CDU) forderte die Stadt auf, den Kressbachsee zu öffnen, wenn die Menschen schon nicht in den Urlaub fahren können. Das haben die Stadtwerke auch vor, wie aus einer Pressemitteilung am Freitagabend hervorging. Geplant ist, einen eingeschränkten Badebetrieb frühestens ab dem 15. Juni möglich zu machen.
Dambacher präsentierte eine aktuelle Broschüre des Landkreises zum „Urlaub vor der Haustüre“. Sie soll in den kommenden Tagen an alle Haushalte verteilt werden.
Der Antrag des SPD-Vorsitzenden Herbert Hieber, den Gesamtelternbeiratsvorsitzenden Felix Bergerhoff als sachkundigen Bürger anzuhören, wurde mehrheitlich abgelehnt. Als später der Kindergartenbedarfsplan vorgestellt wurde, durfte Bergerhoff Stellung nehmen. Er warb dafür, dass die Stadt den Betreuungsbedarf der Eltern abfragt. Einige hätten Angst vor einer Ansteckung und schickten ihre Kinder daher nicht in die Kita. Andere seien auf eine Betreuung zu festen Zeiten angewiesen.