Das letzte Einhorn im Spiegel der Popkultur
Eine Ausstellung im Museum im Prediger beschäftigt sich mit Gmünds Wappentier
SCHWÄBISCH GMÜND (an) - Vom 31. Mai bis 10. Januar 2021 ist im Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd die Ausstellung „The Last Unicorn – Das Einhorn im Spiegel der Popkultur“zu sehen. Anknüpfungspunkt ist die nahezu 750-jährigen Tradition des Einhorns als Gmünder Wappentier. Im Zentrum steht der Film „The Last Unicorn“von 1982, der im Loop zu sehen ist.
„Einhörner sind unsterblich“, heißt es in Peter S. Beagles 1968 erschienen Kultroman »The Last Unicorn«. Jules Bass und Arthur Rankin Jr. haben ihn 1982 als Zeichentrickfilm umgesetzt. Buch und Film lassen sich zwar als romantisierendes Fantasy-Epos lesen. Auf einer Metaebene beinhalten sie darüber hinaus aber auch unterschiedliche Assoziationen zu Themen wie Gut und Böse, Freundschaft und Liebe, Einsamkeit und Tod sowie zu psychologischen Dilemmata. Die visionäre Perspektive von „The Last Unicorn“dreht sich um gesellschaftliche Fragen verbunden mit der vielschichtigen Suche nach persönlicher Identität, nach Bewusstsein, Erinnerung und Geschichte im Leben und in der Entwicklung eines Menschen.
Die assoziativen Ebenen und Fragen von Buch und Film nimmt das Museum im Prediger zum Ausgangspunkt der Ausstellung, die vom 31. Mai bis zum 10. Januar 2021 zu sehen ist. Anknüpfungspunkt ist die nahezu 750-jährige Tradition des Einhorns
als Schwäbisch Gmünder Wappentier, die in den historischen Beständen der Museumssammlung in Malerei, Grafik, Skulptur und Kunsthandwerk reich dokumentiert ist. Die Schau verdichtet die Romanund Filmhandlung inhaltlich zu fünf Kapiteln mit Prolog und interpretiert diese sehr gegenwartsbezogen. Achtzig ausgewählte Werke verschiedener Epochen und Gattungen treten inmitten farbintensiv gestalteter Ausstellungsräume in einen beziehungsreichen Dialog. Die Werkauswahl fokussiert indes weniger das offensichtliche Motiv des Einhorns, sondern vielmehr die hintergründigen, vielschichtigen Themen, die in Buch und Film angesprochen werden. Der Bogen spannt sich von Albrecht Dürer über Emanuel Leutze, Max Ernst, Marc Chagall, Nan Goldin, Ed Ruscha und Meissen Atelier bis zu zeitgenössischen Werken internationaler Künstler, die den Surrealismus wie auch die psychedelische Farbigkeit und Ästhetik der 1980er Jahre ansprechen. Vertreten sind neben den klassischen künstlerischen Gattungen die Medien Film, Fotografie, Diaprojektion und Installation. Im Zentrum steht der Film von 1982, der im Loop zu sehen ist.
Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit Martina Tauber Fine Art, München. Zur Präsentation liegt ein Katalog auf, der neben Raumaufnahmen drei Essays enthält und alle ausgestellten Werke abbildet (136 Seiten, 25 Euro).
Die in Buch und Film verhandelten Themen Vergänglichkeit, Endlichkeit und Tod vergegenwärtigt die Ausstellung in einer Vielzahl von Arbeiten. Den gattungsübergreifenden Ansatz visualisieren vier ortsspezifische Installationen, die von Künstlern eigens zum Thema der jeweiligen Ausstellungskapitel konzipiert wurden.