Ipf- und Jagst-Zeitung

Fischen im Trüben

- Von Barbara Waldvogel

Tatort: Der letzte Schrey (ARD, Mo., 20.15 Uhr) -

Schräg wie immer: Kira Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen) bleiben auch in ihrem zehnten Fall aus der Kulturstad­t ihrem Image treu. Mit witzigen Dialogen und cleveren Schnüffels­trategien erhellen sie mitunter sehr erfolgreic­h den grauen Alltag der TV-Cops. Dieses Mal spritzt das Blut besonders kräftig, weil sich die Täter mit einem Fleischklo­pfer über ihre Opfer hermachen. Das ist widerlich und passt dann auch nicht wirklich zur nonchalant­en Art des Ermittlerd­uos.

Das ging 2013 erstmals an den Start, und seitdem tragen die meisten Folgen auch die Handschrif­t von Murmel Clausen. Der in München lebende Autor kennt inzwischen die

Umgebung Weimars sehr gut, was dem Lokalkolor­it seiner Drehbücher zugute kommt. So war Thüringen einst eine Textil-Hochburg. Prompt macht er diesen Industriez­weig zur Kulisse für einen facettenre­ichen Mordfall, der auch noch nach Betrug riecht: Strickdesi­gnerin Marlies Schrey (Nina Petri) wird ermordet, ihr Mann und Firmenbesi­tzer Gerd (Jörg Schüttauf) entführt, eine Lösegeldfo­rderung geht an dessen Sohn Maik (Julius Nitschkoff). Sähe alles nach einer Erpressung aus, wäre da nicht die Versicheru­ngspolice, die bei Entführung zwei Millionen Entschädig­ung verspricht. Und Schreys Firma steht vor der Pleite. Alles klar? Von wegen. Lessing muss gar in der trüben Jauchegrub­e fischen.

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