Ferien ohne Freizeiten? – Alles über die Betreuung in der Region
Vorsicht statt Nachsicht ist das Motto vieler Anbieter von Pfingstfreizeiten
GELLWANGEN/AALEN – Pünktlich zum Start der Pfingstferien kündigt die Landesregierung einige Lockerungen an, die zumindest den Urlaub in der Region um einige Freizeitaktivitäten bereichern könnten.
So dürfen ab Freitag, 29. Mai, Hotels, Herbergen sowie Campingplätze nach zehnwöchiger Corona-Pause wieder touristische Gäste empfangen. Bisher war das auf Campingplätzen nur Dauercampern mit eigenem Wohnmobil, in Hotels Geschäftsreisenden sowie Gästen von Ferienwohnungen möglich.
Auch die Betreiber von Sportstätten dürfen ab Dienstag, 2. Juni, ihre Angebote unter strengen Auflagen sowohl auf Außenanlagen als auch in geschlossenen Räumen anbieten.
Trotz aller Lockerungen üben sich jedoch die Anbieter von Pfingstfreizeiten und Ferienbetreuungen in Zurückhaltung. Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen, Abstandsregelungen
und strenge Hygieneauflagen machen es den Veranstaltern schwer, eine Betreuung der Kinder und Jugendlichen zu garantieren.
Aus diesen Gründen sieht auch die Aalener Sportallianz von ihrem Feriensportprogramm ab. Unter den momentanen Schutzvorschriften sei es kaum möglich, für die Vier- bis 13Jährigen ein Programm zu organisieren, erklärt Geschäftsführer Manfred Pawlita. „Die Auflagen sind so groß, das können wir derzeit schlicht nicht leisten.“Laut Pawlita sei der notwendige Platz zwar vorhanden, die Hygienevorschriften und die ständige Desinfektion der Sportstätten würden jedoch einen erhöhten Personalaufwand verlangen, den der Verein nicht umsetzen könne. Auch wolle der Verein nicht riskieren, dass die nötigen Schutzabstände auf der Übungsfläche – bei Bewegungsspielen in geschlossenen Räumen hieße das 40 Quadratmeter Abstand pro Person – andere Prämissen wie die Aufsichtspflicht beeinträchtigen.
Die Sportallianz setzt große Hoffnung darauf, dass zumindest die Sommercamps stattfinden können. „Uns fehlen diese Feriensportcamps, das tut uns wirklich weh“, bedauert der Geschäftsführer der Sportallianz den Entfall.
Auch der Sportverein SV Rindelbach hat sein Zeltlager, das in der zweiten Pfingstwoche für Kinder und Jugendliche von acht bis zwölf Jahren hätte stattfinden sollen, abgesagt.
Dagegen kann der Verein „JuKi Zukunft für Kinder und Jugendliche e. V.“in den Pfingstferien zwar kein Zirkuscamp veranstalten, dafür aber Familienfreizeiten mit einem kindgerechten Begleitprogramm. In Gruppen von maximal fünf Personen dürfen die Kinder und Jugendlichen auf dem Rappenhof, der Freizeit- und Bildungsstätte CircArtive in Gschwend, jeweils eine Woche lang Zirkusluft schnuppern und sogar kleinere Jonglageoder Akrobatiknummern einüben. Laut „JuKi“sind für die Pfingstfreizeiten vom 30. Mai bis 6. Juni sowie vom 6. bis 13. Juni noch Plätze frei. Weitere Informationen finden Sie unter www.circartive.de.
Ebenso bietet die Lebenshilfe Aalen trotz Corona-Pandemie ein Ferienprogramm in Form von Kleingruppen an. Zwischen dem 2. und 5. Mai sowie dem 8. und 10. Mai lässt die Lebenshilfe Kinder mit und ohne Behinderung an ihren Standorten Aalen und Ellwangen unter anderem mit verschiedenen Bastelangeboten kreativ werden oder lädt zu kleineren Wanderungen ins Grüne ein. „Wir haben Ausflüge ausgesucht, die aktuell machbar sind und wo sich möglichst wenig andere Menschen aufhalten“, betont Lena Reiter hierzu. Interessenten für die Ferienbetreuung können sich dafür an die Adresse ambulante.dienste@lebenshilfe-aalen.de wenden.
Aalen wird in der Greutschule und dem Schülerhaus Welland eine ganztägige Notbetreuung für Schüler der Klassenstufen eins bis sieben einrichten. Das hat am vergangenen
Montag eine Konferenz mit den Aalener Schulleitungen ergeben. Die städtischen Jugendeinrichtungen, die die Kinder betreuen, haben statt Schulaufgaben ein freizeitpädadogisches Programm vorbereitet.
Auch in Ellwangen wird es an den Schulen eine Notbetreuung geben. Die Lehrer bieten diese auf freiwilliger Basis an den jeweiligen Schulen an und werden von den Betreuungsvereinen unterstützt. „Von städtischer Seite können wir diese Notbetreuung auf jeden Fall leisten“, erklärt Verena May vom Amt für Bildung und Soziales in Ellwangen.