Erinnerung an den heiligen Methodius
Oberbürgermeister Michael Dambacher hat einen Kranz zu Ehren des Heiligen aufgestellt
ELLWANGEN (ij) - Ellwangens Oberbürgermeister Michael Dambacher hat dem heiligen Methodius gedacht, der zusammen mit seinem Bruder, dem heiligen Kyrill, als Apostel der Slawen gilt. Methodius war in den Jahren nach 870 der Überlieferung zufolge in Ellwangen inhaftiert. Dieses Jahr wäre der Methodiustag zum 50. Mal in Ellwangen begangen worden.
Eigentlich hätte der Methodiustag in diesem Jahr zu einem besonderen Ereignis werden sollen, doch hat auch hier das Coronavirus einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die für dieses Wochenende geplante Feier zur 50. Wiederholung des Methodiustages in Ellwangen wurde abgesagt. Doch wird auch ohne Feier des Slawenheiligen gedacht: Oberbürgermeister Michael Dambacher hat am Freitag einen Kranz am Methodiusplatz niedergelegt.
Damit erinnert Dambacher nicht nur an den großen Slawenapostel, sondern auch an die erste Feier der Stadt Ellwangen zu diesem Anlass im Jahr 1970. Damals wurde am 12. Juli die erste Gedenkplatte enthüllt, die von dem Ellwanger Bildhauer Hans Scheble entworfen und ausgeführt wurde. Die Festansprache hielt damals Monsignore Dekan Franz Zierlein, der auf die Verurteilung und Verbannung des heiligen Methodius wie auch auf die geschichtliche Bedeutung des Ereignisses einging.
Schon damals nahmen Vertreter aus verschiedenen slawischen Staaten an der Veranstaltung teil. Insbesondere auf das Betreiben des damaligen Bürgermeisters und späteren
Oberbürgermeisters Karl Wöhr hat sich Ellwangen in der Folgezeit zu einem Hauptort der Methodius-Verehrung in Deutschland entwickelt. Zur ersten Gedenktafel von Hans Scheble sind zwischenzeitlich drei weitere Gedenktafeln der Bulgaren, Makedonier und Slowenen hinzu gekommen. Ein besonderer Höhepunkt der Methodius-Feiern war der Besuch des bulgarischen Staatspräsidenten Rossen Plevneliev im Jahr 2013. Einen neuen Akzent bekam der Methodiustag in den vergangenen Jahren durch internationale Jugendtreffen, die von der Agapedia-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Stadt Ellwangen angeboten wurden.