Wünsche für Heidenheim
Mit dem 3:0 gegen Aue macht der FCH weiter Druck auf den VfB und den HSV
GHEIDENHEIM - Die Adresse des 1. Fußballclub Heidenheim 1846 e.V. findet regen Zugang in diesen Tagen. „Wir bekommen unheimlich viele Rückmeldung und Zuschriften“, verrät Holger Sanwald, Chef des Hauses, und er sagt auch was die Leute den Heidenheimer Zweitliga-Fußballern so schreiben. „Bleibt dran“oder „Macht weiter so“, steht in den Zeilen der Fürsprecher. „Das tut gut, auch wenn man sich im Stadion nicht sehen kann“, sagt Sanwald.
Als Vorstandsvorsitzender darf er ins Stadion um Fußball zu schauen, die tollen Momenten mit den Fans und Besuchern teilen darf er nicht in den Zeiten der Geisterspiele. Der überzeugende Heidenheimer 3:0 (0:0)-Sieg wäre solch ein Moment gewesen. „Es wäre ein Traum, das mit unseren Fans zu erleben. Ich hoffe, dass es viele Fans im Fernsehen geschaut haben“, so Sanwald.
Denn wenn sie wirklich so weitermachen und dran bleiben, wie es sich die Absender an den FCH wünschen, könnte eben nicht nur ein tolles 3:0 Teil der Saison sein, sondern an deren Ende auch der Aufstieg in die Bundesliga stehen. Das wäre für die Heidenheimer die Erfüllung eines Traumes, noch größer als der derzeitige, sich wieder ein Spiel im Stadion anschauen zu dürfen.
Aber wer redet schon vom Aufstieg? So richtig offen? Sicher nicht die Macher beim FCH. Man könnte eher sagen, sie umschreiben es. „Ich werde nicht darüber spekulieren, was möglich ist, ich habe das die ganze Saison nicht gemacht“, befindet Sanwald und merkt an: „Wir wollen jedes Spiel versuchen, zu gewinnen.“
So sagte es auch sein Erfolgstrainer. Wie eigentlich schon seit Monaten, in denen die Heidenheimer stets an den Aufstiegsplätzen kratzen. „Wir versuchen jedes Spiel zu gewinnen“, erklärte Frank Schmidt und fügte hinzu: „Wir wollen das bestmögliche herausholen und wenn wir die Chance haben da vorne reinzukommen, dann machen wir es natürlich. Wir beschränken uns nicht vom Kopf.“Und noch was schickte er hinterher, womit die von den kleinen Heidenheimer (4.) gejagten Großen Hamburger SV (3.) und VfB Stuttgart (2.) gemeint sein dürften: „Der Druck liegt bei anderen Mannschaften.“Heidenheim muss nicht direkt vom Aufstieg sprechen, kann aber hoch. Die Besagten sprechen vom Aufstieg und müssen hoch.
Locker leicht sah es teilweise in der starken zweiten Halbzeit aus. Gar nicht so einfach nach dem ersten Durchgang gegen Auer Beton. Nach einem Foul an David Otto vergab Heidenheim den nächsten Elfmeter nach dem 0:0 auf Sankt Pauli, statt Robert Leipertz schoss diesmal Kapitän Marc Schnatterer, hart aber unplatziert und Aues Torwart Martin Männel parierte.
Nach einem 0:0 mit zwei guten Chancen von Otto (Sanwald: „Da gibt es auch Teams, die verzweifeln“) fanden die FCH-Kicker aber spielerische Lösungen. Und den so immens wichtigen Willen in dieser Phase der Saison in der es noch um was geht. Beim 1:0 erzwang Stürmer
Otto ein Eigentor, beim 2:0 machte Linksaußen Tobias Mohr den Übersteiger und flankte perfekt auf den Kopf des heran rauschenden Konstantin Kerschbaumer, beim 3:0 drosch Stefan Schimmer den Ball in die Maschen.
„Man spürt, dass die Mannschaft die Spiele gewinnen will“, freute sich Sanwald hinterher zu der in der zweiten Halbzeit wild entschlossenen Mannschaft. Zwischendurch, zirka 20 Minuten als es beim HSV 2:2 stand, standen die Heidenheimer in der Blitztabelle schon mal auf dem dritten Tabellenplatz, der eine Relegation zur Folge hätte. „Das interessiert mich nicht. Ich schaue nicht auf die Tabelle, ich schaue auf das Spiel“, betonte der Vorstandschef.
Dass der Sprung nach oben in den verbleibenden fünf Spielen noch gelingen könnte, kann sich ein an diesem Tag zurückgekehrter Ex-FCHTrainer durchaus vorstellen. „Es wäre sicherlich eine Bereicherung für die Bundesliga, wenn der 1. FC Heidenheim das erste Mal in seiner Vereinsgeschichte da oben mit dabei ist“, sagte Aue-Coach Dirk Schuster.
Was dann an Post auf den FCH zukommen würde, dürfte klar sein.