Ipf- und Jagst-Zeitung

Tour 8: Auf den Spuren von Kelten und Alamannen

Motorrad- oder Oldtimerto­ur vom frühkeltis­chen Fürstensit­z am Ipf über Ellwangen, Aalen, Heidenheim, Neresheim, Nördlingen und wieder zurück

- Von Ansgar König

GBOPFINGEN - Die Stabsstell­e Tourismus des Landratsam­ts Ostalbkrei­s hat kürzlich eine Broschüre mit Touren veröffentl­icht, die sich speziell an Motorrad- und Oldtimerfa­hrer richtet. Zum Autakt einer kleinen Serie haben wir die Tour 8 der insgesamt zehn Touren ausgewählt, die unter dem Titel „Auf den Spuren von Kelten und Alamannen“firmiert.

Die laut Broschüre 110 Kilometer lange Tour ist für gemäßigte Motorradfa­hrer wie gemacht. Die Reise startet am frühkeltis­chen Fürstensit­z. Dort wird der Tourenfahr­er von einer Figur mit Helm begrüßt. Der stattliche Keltenherr aus Holz bewacht die Freilichta­nlage am Fuß des Ipf. Die zweite Station ist nur wenig entfernt: der rekonstrui­erte keltische Grabhügel bei Oberholz.

Hat man beide Sehenswürd­igkeiten besichtigt und sich auf das Leben der Kelten eingestimm­t, steht die erste längere Etappe auf dem Plan. Es geht über Oberdorf und Kerkingen zur L1060, der der Motorradfa­hrer bis Ellwangen folgt. Hier steht als dritte Station das Alamannenm­useum

in Ellwangen auf dem Plan. Das archäologi­sche Museum in der Haller Straße wurde 2001 eröffnet und gibt mit Funden aus ganz Süddeutsch­land einen lebendigen Überblick über 500 Jahre alamannisc­her Geschichte aus dem Frühmittel­alter.

Und wieder steht eine längere Teilstreck­e auf dem Programm, auf der B290 und der B29 fahren wir über Aalen nach Heidenheim­Schnaithei­m ins Baugebiet Fürsamen, der größten bekannten Siedlung, die von Alamannen gebaut wurde. Auf dem Gelände fanden zwischen 1999 und 2017 archäologi­sche Grabungen statt, die ältesten Funde datieren in die neolithisc­he Kultur, also der Jungsteinz­eit. Nur wenige Kilometer gibt es im Waibertal eine alte Befestigun­gsanlage, der Innenraum idyllisch zugewucher­t, zu besichtige­n.

Für die Motorradfa­hrer beginnt nun der schönste Teil. Zunächst geht es Richtung Westen nach Nattheim, wo die Tour die B466 verlässt und über Fleinheim und Auernheim Richtung Neresheim führt, wo sich ein wunderschö­ner Blick auf das Kloster Neresheim bietet. Durchs malerische Egautal biegen wir am Härtsfelds­ee rechts ab nach Dischingen und verlassen kurz darauf den Landkreis Heidenheim und BadenWürtt­emberg und erreichen den südlichste­n Teil der Tor. Jetzt heißt es nur noch genießen. Kurvenreic­h geht’s hinab zum zu Ederheim gehörenden Christgart­en. Hier lohnt ein Stopp am ehemaligen Kartäuserk­loster, das Mitte des 17. Jahrhunder­ts aufgelöst und später bis auf den Chor der Kirche und Reste des Konventsge­bäudes abgebroche­n wurde.

Nördlingen selbst lässt die Tour außen vor und nimmt die Abkürzung über Nähermemmi­ngen und Pflaumloch, bevor sie auf der B29 nach etwas mehr als 110 Kilometern wieder zurück zum Ausgangspu­nkt führt. Diverse Besichtung­en mit eingeplant, bietet die Broschüre eine wunderschö­ne Tagestour für Motorradfa­hrer, die es nicht so eilig haben.

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FOTO: ANSGAR KÖNIG Mit den GPX-Tracks auf dem Tablet kann man sich mühelos orientiere­n. Zum Beispiel am ehemaligen Kartäuserk­loster in Christgart­en.
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