Österreich macht heute die Grenzen auf
Auch Italien erlaubt Touristen ab sofort die Einreise – Reisewarnung endet erst am 15. Juni
Die neuen Düngevorgaben für Landwirte sind gerade beschlossen, da melden sich Naturschützer erneut zu Wort. Der Naturschutzbund Nabu fordert, Steuergeld nur an naturnah wirtschaftende Höfe zu vergeben. Auch im Süden Deutschlands sei noch immer zu viel gesundheitsgefährdendes Nitrat im Grundwasser. Nabu-Agrarexperte Jochen Goedecke sagte: „Es kann nicht sein, dass mit Steuergeld neue Ställe gefördert werden, die Nitratprobleme verursachen.“Die weiter erhöhten Messwerte kämen auch zustande, weil Behörden die Landwirte und ihre Dünge-Praxis zu wenig kontrollierten. Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk (CDU) hält das für „Blödsinn“: „Das ständige Misstrauen gegenüber den Bauern ist unangebracht“, sagte er der „Schwäbischen Zeitung“. Landwirte würden eng überwacht und hielten sich schon aus Eigeninteresse an die Vorgaben.
GBERLIN/RAVENSBURG - Der Sommerurlaub im europäischen Ausland wird immer wahrscheinlicher: Nach drei Monaten hebt die Bundesregierung am 15. Juni die weltweite Reisewarnung wegen der Corona-Pandemie wieder auf – zunächst jedoch lediglich für 29 europäische Länder. Konkret handelt es sich um die 26 Partnerländer Deutschlands in der Europäischen Union, das gerade ausgetretene Großbritannien sowie die vier Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums, die nicht Mitglied in der EU sind: Island, Norwegen, die
GSchweiz und Liechtenstein. Ausgenommen, so Außenminister Heiko Maas (SPD), seien zunächst Norwegen und Spanien – wegen noch bestehender Einreisesperren.
Vorgeprescht sind jedoch zwei Länder: Seit Mittwoch dürfen Touristen aus Europa wieder in das von der Pandemie schwer gebeutelte Italien einreisen. Die Regierung in Rom hofft, somit die Sommer-Reisesaison noch zu retten. Auch Österreich öffnet ab dem heutigen Donnerstag wieder seine Grenzen zu allen Nachbarländern, lediglich Italien bleibt davon vorläufig ausgenommen. Damit, so zitiert der ORF Außenminister Alexander Schellenberg (ÖVP), werde die vollständige Reisefreiheit wiederhergestellt.
Es handelt sich jedoch um eine einseitige Entscheidung. Ein Sprecher von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) stellte am Mittwoch auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“klar: „Sofern die Entwicklung des Infektionsgeschehens dies zulässt, strebt der Bundesinnenminister ein Ende aller coronabedingten Binnengrenzkontrollen zum 15. Juni 2020 an. Darüber wird kurz vorher entschieden. Bis dahin bleibt es bei den vorläufigen Binnengrenzkontrollen.“Deutsche, die nach Österreich reisen, müssen somit bei der Rückreise weiterhin hierzulande mit Kontrollen rechnen. In der Regel können sie aber problemlos einreisen, vor allem, wenn sie nicht länger als 48 Stunden im Nachbarland waren. So fallen sie nicht unter die Quarantäneregelung.
Die Reisewarnung ab 15. Juni aufzuheben, löste indes auch Kritik aus. Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Weltärztebundes, nannte den Schritt „verfrüht“. Er sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Es wäre deutlich klüger gewesen, die Grenzen zuzulassen.“Durch die Grenzöffnungen und den Tourismus entstehe ein neues Risiko, „dass Menschen aus anderen Ländern das Virus einschleusen“.
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