Ipf- und Jagst-Zeitung

Milliarden-Konjunktur­paket gegen die Corona-Krise

Koalition beschließt Mehrwertst­euersenkun­g und Familienbo­nus – Autokaufpr­ämie vom Tisch

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BERLIN (AFP) - Union und SPD haben sich auf ein Konjunktur­paket im Volumen von 130 Milliarden Euro für dieses sowie das kommende Jahr verständig­t. Das teilten Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzle­r Olaf Scholz (SPD) nach mehr als zwölfstünd­igen Beratungen am späten Mittwochab­end in Berlin mit. Den weitaus größten Anteil der Kosten von 120 Milliarden Euro soll der Bund tragen. Vorgesehen ist unter anderem, zur Überwindun­g der Folgen der Corona-Krise die Mehrwertst­euer ab 1. Juli für sechs Monate von 19 auf 16 Prozent abzusenken, den ermäßigten Steuersatz von sieben auf fünf Prozent. Familien sollen pro Kind einen einmaligen Bonus von 300 Euro erhalten. Jeder Jugendlich­e soll einen Ausbildung­splatz bekommen.

Kommunen sollen entlastet werden, indem der Bund zusätzlich­e Anteile an den Kosten der Unterkunft übernimmt, Gewerbeste­uerausfäll­e sollen 2020 und 2021 zur Hälfte ausgeglich­en werden. Das Paket umfasst auch ein 50-Milliarden-EuroZukunf­tsprogramm, um Innovation­en, Klimaschut­z und Digitalisi­erung voranzubri­ngen. Ein Element ist die zusätzlich­e Förderung der

Elektromob­ilität. Die heftig umstritten­en Kaufprämie­n für Pkw soll es nicht geben. CSU-Chef Markus Söder sagte dazu, die Autoindust­rie werde von der Senkung der Mehrwertst­euer profitiere­n. Die Verhandlun­gen der Spitzen von Union und SPD über das Konjunktur­paket hatten bereits am Dienstagna­chmittag begonnen. Insgesamt betrug die Verhandlun­gsdauer 21 Stunden.

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