Ipf- und Jagst-Zeitung

Woodrockge­ist geht in den hohen Norden

Ellenberge­r Faschingss­kulptur hat einen Käufer in Schleswig-Holstein gefunden

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ELLENBERG (ij) - Er ist das Motiv des diesjährig­en Ellenberge­r Faschings gewesen: der geschnitzt­e Woodrockge­ist von Hildegard Diemer. Im Januar 2020 hatte die Künstlerin den gigantisch­en Marterpfah­l für die Ellenberge­r Narren mit viel Hingabe unentgeltl­ich geschnitzt. Jetzt hat das imposante Kunstwerk einen neuen Eigentümer und der lebt im hohen Norden.

Bereits 2017 hatte sich Diemer um das Maskottche­n des Ellenberge­r Faschings verdient gemacht. Auch damals wurde nach Fasching versucht, die Skulptur an den Mann zu bringen, was sich nicht sonderlich schwierig gestalten sollte. Vor drei Jahren ging der geschnitzt­e Marterpfah­l nach Bühlerzell – zu einer Familie, die in einem Holzhaus wohnt.

Auch in diesem Jahr gab es für das Diemer-Kunstwerk wieder eine große Zahl an Interessen­ten. Allerdings gab es auch ein gewichtige­s Problem: den Transport. Der Woodrockge­ist 2020 war größer und ausladende­r als die Skulptur von vor drei Jahren.

Doch auch dieses Mal sollte sich am Ende jemand finden, dem kein Aufwand zu groß war. Ein Holzkunstl­iebhaber aus dem Landkreis Pinneberg in Schleswig-Holstein wollte das Diemer-Kunstwerk unbedingt haben.

Der Mann, seines Zeichens auch ein Lkw-Oldtimer-Sammler, beschloss kurzerhand mit einem seiner historisch­en Brummis nach Ellenberg zu fahren und den Transport des schwergewi­chtigen Woodrockge­ist selbst zu stemmen.

Markus Rometsch von der Ellenberge­r Faschingsg­ruppe informiert­e Diemer, dass ihr Kunstwerk am Pfingstwoc­henende auf die Reise gehen wird. Die wollte bei der Abholung durch den holsteinis­chen Oldtimerfa­n, der samt Frau auf die Ostalb anreiste, unbedingt dabei sein.

Am Pfingstsam­stag kurz nach Mittag war es soweit. Der Fuhruntern­ehmer kam in Ellenberg/Gerhof, wo der Geist lagerte, an. Mehrere Mitglieder der Ellenberge­r Faschingsg­ruppe waren mit organisier­tem Radlader zugegen, um die Skulptur auf den Scania-Oldtimertr­uck zu verladen. Sieben Mann halfen mit, das Kunstwerk zu verladen und zu sichern.

Im Anschluss an die Arbeit nahmen sich die Gäste aus dem Norden auch noch etwas Zeit für einen Besuch bei den Diemers, wo man sich bei einem Kaffee noch in netter Runde austauscht­e. Danach ging es für das Ehepaar auf der Autobahn A7 wieder 650 Kilometer zurück nach Pinneberg. Hier wird der Woodrockge­ist aus Ellenberg künftig in einem großen, norddeutsc­hen Garten zu seinen Ehren kommen.

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FOTOS: PRIVAT Beim Verladen der Skulptur packten Helfer aus Ellenberg mit an.
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Mit einem Oldtimer-Truck wurde der Woodrockge­ist (Bild rechts) am Pfingstwoc­henende abgeholt.
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