Ipf- und Jagst-Zeitung

Haushaltss­perre: Ein Schritt in die richtige Richtung

-

„Es geht weiter“, so OB Michael Dambacher als zentrale Aussage, mit welcher er die Haushaltss­ituation beschreibt. Fragt sich nur, wohin?

Ich antworte: In den Schuldenst­aat! Denn, so war zu erfahren, dass das Ende der Fahnenstan­ge „eigentlich“noch lange nicht erreicht sei (darunter versteht man die Genehmigun­gspflicht des Haushaltsp­lans durch das Regierungs­präsidium).

Leugnen hilft aber nicht. Wie zu erfahren ist, steht diesem Ende der Fahnenstan­ge ein Schuldenst­and von etwa 59 Millionen Euro gegenüber. Es bedarf nur der Kenntnis der Grundreche­narten, um auszurechn­en, was der Schuldendi­enst jährlich kostet. Auf jeden Fall einen Betrag, der für dringende Investitio­nen gebraucht wird. Und der den Haushaltsp­lan belastet.

„Es gibt keinen Stillstand!“, so der OB weiter, attestiert von dem für epische Ausführung­en bekannten Stadtkämme­rer Koch. Eine Aussage, wie die Schulden eines Tages zu tilgen seien, fehlt. Ich habe den Verdacht, dass die Öffentlich­e Hand ernsthaft gar nicht an einen Schuldenab­bau glaubt. Weder tun das die Verwaltung­en, die sich an den Betrag mit den vielen Nullen längst gewöhnt haben, noch die Bürger, denen die Schuldenla­st anderer „wurst“ist. Ja, man sattelt fröhlich weitere Schulden darauf.

Es gibt verschiede­ne Möglichkei­ten, den Hebel herumzurei­ßen. An erster Stelle steht die Vermeidung einer Neuverschu­ldung. Weitere Möglichkei­ten bieten sich zuhauf an; die alle einen gewissen Mut erfordern.

Ich bedauere sehr, dass vom Oberbürger­meister und vom Stadtkämme­rer keine ernsthafte­n Anstrengun­gen auf einen besseren Schuldendi­enst unternomme­n wurden.

Die jetzt beschlosse­ne Haushaltss­perre ist nach meiner Meinung zwar ein kleiner, jedoch immerhin der erste Schritt. Ein erster Schritt in die richtige Richtung. Ich sage „bravo“und „weiter so“!

Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass sich die Redaktion bei langen Zuschrifte­n Kürzungen vorbehält. Für unsere Ausgabe gilt eine Beschränku­ng auf 60 Zeitungsze­ilen (pro Zeile etwa 35 Anschläge). Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen dar. Aus presserech­tlichen Gründen veröffentl­ichen wir anonyme Zuschrifte­n grundsätzl­ich nicht. Teilen Sie uns deshalb bitte immer Ihren vollen Namen, Ihre Adresse und Ihre Telefonnum­mer mit. Ihre Redaktion

Newspapers in German

Newspapers from Germany