Ipf- und Jagst-Zeitung

Es liegt noch was in der Luft

Hannovers Trainer wünscht dem Fußball-Zweitliga-Tabellenvi­erten 1. FC Heidenheim die Sensation

- Von Benjamin Post

GHANNOVER - Vielleicht wäre das ja eines dieser Spiele gewesen, nach dem ein Trainer nicht gesagt hätte: Wir hätten heute noch Stunden spielen können, es wäre kein Tor mehr gefallen. Davon sprach Frank Schmidt nicht. Nachdem dem Fußball-Zweitliga-Tabellenvi­erten 1. FC Heidenheim irgendwann die Zeit weg geronnen war, fehlte halt noch mindestens ein Tor für einen Punkt. Aber es lag auch irgendwie in der Luft, dieses 2:2, doch dann war die Zeit an diesem kurzweilig­en Sonntagnac­hmittag rum.

Nun gut, sie wussten auch, dass Hannover 96 auch noch höher als 2:1 hätten führen können, aber insgesamt kam da doch ein bisschen die Ehrfurcht vor diesem FCH mit der Leistung der zweiten Halbzeit auf. „Klar, dass sie Druck, machen, sie spielen immer noch um den Aufstieg, nicht zu unrecht“, sagte Kenan

Kocak, von ihm kamen noch ein paar nette Worte an die Heidenheim­er um seinen Kumpel und Kollegen Frank Schmidt. „Frank ist ein Sportsmann. Ich wünsche ihm, dass er in den letzten Partien die Sensation schafft. Ich drücke ihm meine Daumen, dass sie es schaffen“, so der 96-Trainer auf der Pressekonf­erenz weiter. Wünsche bekommen die FCHler in diesen Zeiten oft.

Die Heidenheim­er hatten in Hannover einfach in einigen Bereichen des Fußballspi­els eine zu schwache erste Halbzeit gespielt, am Ende rannte ihnen bei aufopferun­gsvollem Kampf die Zeit davon. Immerhin, die Offensive bewegte in der zweiten Halbzeit mehr, sodass überhaupt noch Heidenheim­er Tore in der HDI Arena in der Luft lagen. „Wir haben alles probiert und investiert“, stellte Schmidt fest. „Was uns gefehlt hat: Die Ruhe, gerade uns über außen öfter und schneller durchzuspi­elen, leider haben wir zu oft den langen

Ball ins Zentrum gesucht. Immer wenn es über außen ging, wurde es gefährlich, das haben wir zu wenig probiert.“Der Vergleich zeigte: Das

Offensivsp­iel lief nach der Pause besser und damit kam Hannover in die Bredouille, das laut Kocak „vielleicht eines unserer besten Spiele“absolviert­e und ja immerhin auch Sechster ist. Die Pause und die FCH-Einwechsle­r David Otto, Robert Leipertz und Jonas Föhrenbach sorgten für Besserung für die Männer von der Ostalb. Schmidt befand: „In der ersten Halbzeit haben wir uns wenig durchgeset­zt, in der zweiten Halbzeit, auch mit den Jungs die rein gekommen sind, die haben es gut gemacht und haben alles dafür getan, dass wir zurück kommen.“

Mit der zweiten Halbzeit von Hannover kann man arbeiten, wenn man noch oben rein rutschen will. „Jetzt müssen wir uns schnell sammeln. Klar sind wir alle enttäuscht, aber es geht nächste Woche weiter und da müssen wir an die zweite Halbzeit anknüpfen und die erste schnell hinter uns lassen“, befand Offensivma­nn Otto. Mittelfeld­taktgeber Niklas Dorsch blickte auf den Samstag. „Beim Heimspiel gegen Regensburg müssen wir es wieder besser machen.“Kapitän Marc Schnattere­r,

der zur Pause neben Norman Theuerkauf und Tobias Mohr in Hannover ausgewechs­elt wurde, betonte: „Nächstes Wochenende gegen Regensburg greifen wir wieder an auf drei Punkte.“

Vier Runden vor Schluss scheint noch alles möglich im engen Aufstiegsr­ennen, zumindest um den zweiten oder dritten Rang, und wenn es nach Kocak geht, ist der Heidenheim­er Weg in die Bundesliga nicht undenkbar. Nachdem der FCH es verpasst hat in Hannover einen wichtigen Sieg zu landen (Schmidt: „Schade, wir haben eine große Chance verpasst, drei Punkte zu holen, das war unser klares Ziel“) kommen nun nach einem verpassten Sprung auf den dritten (Aufstiegsr­elegations-) Platz weitere Schlüssels­piele: Heimspiel gegen Jahn Regensburg und Auswärtssp­iel bei Greuther Fürth. Danach kommt der Hamburger SV. Die vielleicht entscheide­nde englische Woche.

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FOTO: FRIEDEMANN VOGEL/DPA Kennen sich und tauschen sich aus: Heidenheim­s Trainer Frank Schmidt (links) und Kenan Kocak.

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