Ipf- und Jagst-Zeitung

Natur- und Wanderwege schützen

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Zum Artikel „ADFC schlägt Kombilösun­g für Schättere-Trasse vor“in der Ausgabe vom 29. Mai hat uns folgender Leserbrief erreicht.

Der Vorschlag des ADFC, die Schättere-Trasse für Radfahrer zu öffnen, ist gerade mal „reißbrettt­auglich“, ansonsten wirklichke­itsfremd, aber bewusst gewählt. Der Plan: Gemeinsame Nutzung bis auf zweimal sechs Stunden am Wochenende (und an Feiertagen), 12 bis 18 Uhr, nur für Fußgänger. Der Hintergrun­d dieses Vorschlags ist klar. Man baut auf die „normative Kraft des Faktischen“. Heißt so viel: Unter der Woche holen sich die Radfahrer völlig legal „Appetit“, um dann auszuteste­n, inwieweit an Wochenende­n doch was geht oder was sie am Fahren hindern könnte. Um im Radfahrerj­argon zu bleiben, die Wochenendn­achmittage werden nach und nach „zugefahren“.

Wer sollte sich auch dagegen wehren? Die Fußgänger? Wie denn? Die zuständige Polizei? Kein Gedanke. Und Verbotssch­ilder werden – wenn überhaupt – nur zur Kenntnis genommen. Viele Fußgänger würden aus Sicherheit­sgründen die Trasse räumen und der Gemeindera­tsbeschlus­s zur vollständi­gen Öffnung für Fahrräder wäre nur eine Frage der Zeit. Es fiel ja nichts Gravierend­es vor. Es gab nur vereinzelt­en Unmut, würden dann die Argumente sein. Im Sommer 2018 beschloss der Gemeindera­t vorhandene Alternativ­strecken sofort zu ertüchtige­n, ungeachtet der „Schättere-Thematik“. Die Stadt tat bis heute nichts, der Gemeindera­t monierte das bis heute nicht. Dies ist respektlos gegenüber den Bürgern. Der Gedanke eines – natürlich geheimen – Deals oder Ähnlichem drängt sich auf. Jede Kommune wäre dankbar, über so ein Naturdenkm­al zu verfügen – so wie es ist. Aber in Aalen herrschen offensicht­lich Touristik- und Vermarktun­gsinteress­en vor. Die Gemeinderä­te und die städtische Führungseb­ene sollten mal den heftigen Widerstand hinterfrag­en. Mit den Bürgern reden wäre hilfreich.

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