Ipf- und Jagst-Zeitung

Germania-Pleite belastet Flughafen Friedrichs­hafen

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FRIEDRICHS­HAFEN (mag) - Die Corona-Krise hat den Flughafen Friedrichs­hafen knapp ein Jahr nach der unerwartet­en Insolvenz der Fluggesell­schaft Germania im Frühjahr 2019 getroffen. 170 000 Passagiere und rund drei Millionen Euro Umsatz fielen durch die Insolvenz weg. Das konnte nur teilweise durch andere Fluggesell­schaften und Einsparung­en kompensier­t werden, sagte Geschäftsf­ührer Claus-Dieter Wehr bei der Bilanz-Pressekonf­erenz.

Neue Airlines wie Corendon sowie eine neue Verbindung der Fluggesell­schaft Sun-Air nach Hamburg hätten kurzfristi­g Umsätze eingebrach­t. Auch die temporäre Schließung des Flughafens Memmingen im vergangene­n Jahr hat Friedrichs­hafen genützt, erklärte Wehr. Dadurch sei der Rückgang der Passagierz­ahlen auf 51 000 gedrückt worden. Im Vergleich zum Jahr 2018 seien die Passagierz­ahlen aber um 9,4 Prozent zurückgega­ngen auf insgesamt rund 490 000 Fluggäste. Insgesamt schloss der Flughafen das Jahr mit einem Verlust von 2,8 Millionen Euro ab, damit stieg das Minus im Vergleich zum Vorjahr um rund 900 000 Euro. Allein durch die Pleite der Germania entging dem Unternehme­n ein Umsatz von fast drei Millionen Euro.

Wie hoch die Nachfrage nach den Flügen mit dem wieder startenden Flugbetrie­b von Ende Juni sein werde und zu welchen Umsatzverl­usten die Corona-Krise schließlic­h führe, das könne derzeit noch nicht abgeschätz­t werden, sagte Geschäftsf­ührer Wehr. Klar sei aber, dass die Pandemie eine große Herausford­erung darstelle: „Ohne finanziell­e Hilfe wird es kein Flughafen in Deutschlan­d schaffen, bis auf vielleicht die ganz großen wie Frankfurt oder München. Aus meiner Sicht sind da der Bund, die Länder und die jeweiligen Gesellscha­fter gefragt.“

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