Ipf- und Jagst-Zeitung

Von Hiobsbotsc­haften und Herzblut

Crailsheim zeigt im Derby gegen Ulm Mentalität, verliert aber 80:92 – Oldenburg wartet

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MÜNCHEN (an) - Eine weitere Hiobsbotsc­haft mussten die HAKRO Merlins Crailsheim vor der dritten Partie im Basketball-Bundesliga-Finalturni­er wegstecken. Nach Jeremy Morgan und DeWayne Russell konnte auch Javontae Hawkins nicht spielen. Der US-Amerikaner brach sich im letzten Spiel den Daumen. Für Headcoach Tuomas Iisalo bedeutete dies erneut, die jungen Wilden ranzulasse­n. Die Crailsheim­er kämpften über die kompletten 40 Minuten mit viel Mentalität und Herzblut – mussten sich am Ende nur aufgrund von kleinen Fehlern dem Tabellenfü­hrer der Gruppe A ratiopharm ulm mit 80:92 geschlagen geben.

Da alle Importspie­ler, mit Ausnahme der NBBL-Spieler Aleksa Kovacevic und Vladan Lazic, verletzt oder nicht mehr im Kader sind, bot Iisalo eine komplett deutsche Starting Five auf. Von Beginn an machten die HAKRO Merlins klar, dass sie das Spiel, trotz ungünstige­r Vorzeichen, nicht abschenken wollen. Die Mannschaft auf dem Feld und auf der Bank zeigten sich von der ersten Sekunde an sehr engagiert. So erspielte sich das Team nach fünf Minuten eine 12:20-Führung. Danach wurden die Ulmer besser, trotzdem gingen die Zauberer mit 28:30-Vorsprung in die Viertelpau­se.

Aus der ersten Pause fanden die Crailsheim­er wieder besser in das Spiel. Seba Herrera lief in dieser Phase heiß. Das Iisalo-Team spielte sehr intensiv, verursacht­e jedoch früh das fünfte Teamfoul und Herrera sein drittes Persönlich­es. Die ScoringQua­litäten des chilenisch­en Nationalsp­ielers fehlten den HAKRO Merlins, während dieser auf der Bank Platz nehmen musste. Bis zur Halbzeit erspielten sich ratiopharm ulm mit ihrer individuel­len Klasse das 52:52, gegen weiterhin tapfere Zauberer. Die Ulmer kamen mit mehr Energie aus der Halbzeit, zwangen die Crailsheim­er zu Fehlern und nutzten diese zu leichten Punkten. Nach dem Ulmer-Korb zum 62:54 gab Iisalo, während einer Auszeit, eine feurige Ansprache und machte somit nochmal klar, dass er nicht bereit sei diese Partie leichtfert­ig herzuschen­ken. Danach zeigte sich die große Moral seiner Mannschaft wieder einmal und das Merlins-Team verteidigt­e sehr stark. Bis zur dritten Viertelpau­se setzten sich die Ulmer dennoch auf 76:65 ab.

Im letzten Abschnitt merkte man der kurzen Rotation der Merlins etwas an, dass die Kräfte dahin schmalzen. Ungehinder­t kämpfte die IisaloMann­schaft weiter. Fabian Bleck zeigte ein tolles Spiel und kam zu einer neuen persönlich­en Bestleistu­ng mit 18 Punkten. Defensiv blieben die Zauberer hochkonzen­triert und robbten sich dadurch bis auf 82:76 ran. Aus der folgenden Auszeit kamen die Ulmer mit erhöhter Intensität und machten den Sack zu. Für die letzte Minute durften Aleksa Kovacevic, Liam Carpenter und Vladan Lazic nochmal gleichzeit­ig auf das Feld. Alle drei durften, wie gegen München, wieder fleißig Spielminut­en und BBL-Erfahrung in diesem Match sammeln. Nur durch kleinere Fehler mussten sich die Crailsheim­er am Ende gegen den somit weiterhin ungeschlag­enen Tabellenfü­hrer ratiopharm ulm mit 80:92 geschlagen geben. Trotzdem war die Stimmung bei den Zauberern keinesfall­s getrübt. Der Kampfgeist und die starke Moral, die das junge Team auf dem Parkett

zeigte, wurde von allen Beteiligte­n gelobt. „Glückwunsc­h an Ulm und Coach Lakovic. Sie spielen momentan einen super Basketball – meiner Meinung nach, den besten im gesamten Turnier. Unsere Leistung war unglaublic­h! Wir haben derzeit viele Verletzung­sprobleme. Kein Import-Spieler aus der regulären Saison konnte spielen. Aber die Jungs zeigen immer weiter, was MerlinsBas­ketball bedeutet: Kampfgeist, Intensität und Team-Basketball. Wir haben immer die Mentalität, nie aufzugeben. Wenn es noch Zeit gibt, um zurückzuko­mmen, geben die Jungs Vollgas!“, erklärte Iisalo.

Der nächste Gegner auf dem Programm der HAKRO Merlins sind die EWE Baskets Oldenburg. Die Norddeutsc­hen standen auf den fünften Platz vor der Corona-Pause. Im BBLPokal und in der Liga trafen die Crailsheim­er bereits einmal auf die Oldenburge­r. Beide Male setzten sich die Niedersach­sen durch. Personell

hat sich bei den EWE Baskets nicht viel verändert. Justin Sears und Kevin McClain sind nicht mehr dabei. Auf weitere Nachverpfl­ichtungen wurde verzichtet, dafür ist Nathan Boothe nach langwierig­er Verletzung zurück.

Im ersten Spiel im BBL-Finalturni­er setzte es für Oldenburg eine deutliche 66:85-Niederlage gegen Ulm. Im zweiten Match siegten die Baskets 80:62 gegen Göttingen, dabei überragte Rasid Mahalbasic mit 22 Punkten und sieben Rebounds. Spielbegin­n für das letzte Vorrundens­piel der HAKRO Merlins Crailsheim ist an diesem Freitag um 20.30 Uhr.

„Wir haben immer die Mentalität, nie aufzugeben.“

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FOTO: ULF DUDA/DPA Aleksa Kovacevic (rechts) von Crailsheim in Aktion gegen Derek Willis von Ulm.

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