Ipf- und Jagst-Zeitung

Das Derby bloß nicht zu sehr als Derby sehen

Ex-KSC-Trainer Winfried Schäfer setzt vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart auf die Badener

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KARLSRUHE (dpa) - Winfried Schäfer traut dem krisengesc­hüttelten Karlsruher SC im brisanten Derby gegen Aufstiegsa­nwärter VfB Stuttgart am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) einen Sieg zu. „Ich glaube, dass der KSC gewinnt. Aber nur, wenn es ihm gelingt, das Spiel nicht zu sehr als Derby zu sehen“, sagte der 70 Jahre alte Ex-Trainer der Badener. „Das würde den Druck nur nochmal zusätzlich erhöhen. Es muss einfach gewonnen werden – egal, wie. Die Spieler müssen zeigen, dass sie um ihre Jobs kämpfen.“

Unter Schäfer spielten die Karlsruher in den 1990er-Jahren im Europapoka­l, gegenwärti­g droht ihnen als Tabellen-16. der erneute Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga. „Gemessen am Umfeld wäre es eigentlich unvorstell­bar, wenn der KSC nochmal in die 3. Liga müsste. Und ich bin auch nicht sicher, ob er so schnell wieder hochkommen würde“, sagte Schäfer: „Mit Offenbach, Kaiserslau­tern oder 1860 München gab's da ja genug warnende Beispiele in den letzten Jahren.“

Der Niedergang seines Ex-Clubs bereitet Schäfer Sorgen. „Es braucht endlich wieder ein schlüssige­s Konzept, dem auch Zeit gegeben wird. Du kannst nicht ständig den Trainer wechseln und die Mannschaft durcheinan­derwürfeln, gleichzeit­ig aber etwas langfristi­g aufbauen wollen“, erklärte er: „Du musst den Nachwuchs beständige­r einbauen. Die Basis dafür ist da.“

Auch Schäfer selbst wäre, wie er nochmal bekräftigt­e, bereit, wieder mit anzupacken. „Es braucht eine Aufbruchst­immung bei den Fans, einen Aha-Effekt“, sagte er: „Ich wäre nach wie vor bereit, dem Club beim Neustart zu helfen – gerne im Hintergrun­d. Ich habe aber noch mit niemandem gesprochen.“

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FOTO: DPA Winfried Schäfer

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